Ein Haus mit Geschichte
Seit 110 Jahren gibt es das "MIlchhäuschen"

So sah das Milchhäuschen in den 20er-Jahren aus. | Foto: Sammlung des Vereins Weißenseer Heimatfreunde
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  • So sah das Milchhäuschen in den 20er-Jahren aus.
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Es ist heute ein Ort, an dem man die Seele baumeln lässt, sich mit Freunden trifft und auch gut speisen kann: das "Milchhäuschen" am Weißen See. Vor 110 Jahren ist es eröffnet worden.

Die Geschichte des Milchhäuschens reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Weißensee entwickelte sich damals zu einem für Ausflügler attraktiven Vorort von Berlin. 1874 bewarb sich der Berliner Fritz Kretschmar um eine Baugenehmigung für ein „Kopenhagener Tivoli“ auf dem Grundstück Amalienstraße 1. Er wollte ein Vergnügungsgelände mit mehreren Gebäuden errichten. Fertig wurden allerdings nur das Restaurant, in dem sich heute das „Kinderhaus Villa Honighut“ befindet, sowie ein Gartenhaus in Fachwerkbauweise unmittelbar am Weißen See. Nach mehreren Eigentümerwechseln wurde das Tivoli-Bauvorhaben eingestellt.

1905 erwarb die Gemeinde alle Immobilien, Grundstücke und den Park am Weißen See. Das Fachwerkhaus am See wurde zu einer Milchverkaufsstelle umgebaut, die 1913 eröffnete, also vor 110 Jahren. Fortan hieß dieses Gebäude „Milchhäuschen“. Dort wurden Produkte aus dem gemeindeeigenen Kuhstall im Säuglingskrankenhaus an der heutigen Hansastraße verkauft. Später wurde aus dem Milchhäuschen eine Gaststätte. 1965 musste das Gebäude abgerissen werden, weil es baufällig war. Ein Neubau, wiederum eine Gaststätte, wurde im Jahre 1976 eröffnet. Der Gastronomiebetrieb fand zunächst bis 1990 statt.

Juristische Probleme verhinderten danach längere Zeit eine Reaktivierung der Gaststätte. Durch einen Zufall wurde Mitte der 90er-Jahre der Gastronom Oswald Wachenbrönner auf das leer stehende Gebäude in idyllischer Lage am See aufmerksam. Er nahm Kontakt mit dem Bezirksamt Weißensee auf, wo gerade eine Ausschreibung zu diesem Gebäude lief. Wachenbrönner erarbeitete ein Konzept, bewarb sich und bekam 1995 den Zuschlag. Der Sanierungs- und Umbaubedarf war erheblich. Im Mai 1996 konnte die Familie Wachenbrönner das neue „Milchhäuschen“ eröffnen. Später baute sie das Restaurant nochmals aus. Und auch die Terrasse zum Weißen See wurde auf Vordermann gebracht.

Inzwischen ist das „Milchhäuschen“ am Weißen See wieder ein beliebtes Ausflugsziel. Geführt wird das Restaurant inzwischen von Oswalds Sohn, Sebastian Wachenbrönner.

Weitere Informationen zum Milchhäuschen: www.milchhaeuschen-berlin.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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