Weißenseerinnen gewinnen mit ihrem Projekt „Gründerzeit 2.0“ bei MittendrIn Berlin!
Weißensee. Mit seiner ungewöhnlichen Projektidee gehört das Team „Aber hallo, Weißensee“ zu den drei Gewinnern des Mittendrin Berlin!-Wettbewerbs, die in diesem Jahr ihre Projekte umsetzen können.
Ausgelobt wird dieser Wettbewerb seit einigen Jahren gemeinsam von der IHK Berlin und dem Senat in Kooperation mit weiteren Partnern. Zu diesen gehört auch die Berliner Woche. Aufgabe der Wettbewerbsteilnehmer ist es, kreative Ideen für Geschäftsstraßen und -zentren zu entwickeln, um diese zu beleben und attraktiver zu machen. Zehn Projekte bewarben sich.
„Unser Projekt kam wahrscheinlich vor allem deshalb so gut an, weil wir keines der üblichen Straßenfeste, sondern über einen längeren Zeitraum etwas ganz anderes machen möchten“, sagt Anka Büchler. Gemeinsam mit Julia Roth und Christiane Kürschner entwickelte sie die Idee für das Projekt „Gründerzeit 2.0“.
Die drei jungen Frauen engagieren sich seit Herbst 2015 für ihren Ortsteil. Weißensee entwickelte sich in den vergangenen Jahren rasant. Neben neuen Wohnungen entstanden zahlreiche Projekte, Cafés, Restaurants und Geschäfte. Vieles von dem, entdeckt man aber erst auf den zweiten Blick. Die drei Weißenseerinnen organisierten deshalb zunächst einen Selbstständigen-Stammtisch. Dieser findet seit anderthalb Jahren einmal im Monat an unterschiedlichen Orten statt.
Bei einem der ersten Stammtische wurde auch die Idee geboren, Projekte, Initiativen und Gewerbetreibende in einem Stadtplan vorzustellen. Die drei Frauen, die in der Medien- sowie Designerbranche tätig sind, entwickelten ein Konzept für den „Stadtplan für Entdecker“. Den ersten brachten sie bereits im Frühjahr 2016 heraus. Eine zweite Auflage folgte Anfang 2017 mit 50 interessanten Adressen.
In einem Gespräch in der Pankower Wirtschaftsförderung kam die Anregung, sich mit einer Projektidee beim Mittendrin-Wettbewerb zu bewerben. „Der Wettbewerb befand sich zwar schon fast in der Endphase, aber wir entwickelten rasch unser Projekt ‚Gründerzeit 2.0‘, reichten es ein und gehören nun tatsächlich zu den Gewinnern“, freut sich Anke Büchler.
Die Idee dahinter: Die Initiatorinnen mieten im Weißenseer Zentrum einen Raum an. In diesem können sich alle, die beim aktuellen „Aber hallo, Weißensee!“-Stadtplan mitmachen, präsentieren. „Sie können zum Beispiel Produkte ausstellen“, sagt Julia Roth. „Manche werden Gutscheine auslegen. Restaurants stellen sich mit Flyern vor. Vieles ist möglich.“ Dadurch können Weißenseer in diesem „Gründerladen“ erfahren, was es in ihrem Kiez eigentlich alles gibt und so auch Neues kennenlernen. Auf einem Touchscreen kann jeder Besucher weitergehende Informationen abrufen. Vorgesehen ist, dass dieser Pop-up-Store von Mai bis Anfang Herbst geöffnet ist.
„Darüber hinaus erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit, eigene Workshops und Veranstaltungen zu planen, auf die wir im Pop-up-Store aufmerksam machen“, sagt Christiane Kürschner. So wird es dann den Sommer über Lesungen, Konzerte oder Kreativworkshops geben. Im „Gründerladen“ selbst werden in dieser Zeit auch die Selbstständigen-Stammtische stattfinden. Zusätzlich wird im Projektzeitraum die digitale Version des Entdecker-Stadtplans weiterentwickelt.
Damit dieses Weißenseer Projekt wirklich ein Erfolg wird, ist das Frauen-Trio derzeit auf der Suche nach einem geeigneten Ladenlokal oder Raum beispielsweise an der Langhansstraße, an der Berliner Allee oder auch im Komponistenviertel. Der Vorteil für den Vermieter: Durch dieses Projekt erfährt die Location garantiert Aufmerksamkeit – und lässt sich später vielleicht auch leichter vermieten. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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