Architektur war ihm Berufung
Architekt Rüdiger Patzschke im Alter von 84 Jahren verstorben
Wer den Rüdesheimer Platz entlang schlendert, dem wird sicher das siebengeschossige Eckhaus mit der Nummer 6 ins Auge stechen, weil sein Architekt eine Anleihe an den traditionellen Landhausstil genommen hat, die an diesem Ort durchaus auffällt. Doch befragt man Passanten nach dem Schöpfer des 2008 errichteten Gebäudes, wird man in aller Regel nur Achselzucken als Antwort erhalten.
Dabei handelt es sich um den durchaus renommierten und international bekannten Berliner Architekten Rüdiger Patzschke, der dort am Werke war. Der ist nun 84-jährig im Kreise seiner Familie verstorben.
Rüdiger Patzschkes Karriere begann 1969 im damaligen Westteil Berlins, wo er zusammen mit Zwillingsbruder Jürgen ein Architekturbüro gründete. Dem bereits 2020 verstorbenen Bruder ist er lebenslang – privat wie beruflich – eng verbunden gewesen. Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit sind weltweit mehr als 600 Gebäude entstanden, von denen sich wie das Adlon gut die Hälfte in Berlin befindet. Davon wurden allein in Charlottenburg-Wilmersdorf mehr als 30 zumeist klassisch traditionell gestaltete Bauten wie die am Rüdesheimer Platz oder an der Württembergischen Straße 44-48 realisiert, um nur zwei zu nennen.
„Für ihn war Architektur Berufung,“ beschreibt ihn Sohn Robert, der als Architekt in die Fußstapfen seines Vaters getreten ist. Kein Wunder, dass sein großes Vorbild dann auch bis zuletzt ins Büro kam, um dort an Entwürfen neuer Wohn- und Hotelbauten, aber auch an denkmalgerechten Sanierungen zu arbeiten. Nun müssen das seine Nachfolger künftig alleine tun.
Autor:Uwe Lemm aus Mahlsdorf |
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