Cornelsenwiese blüht Teilbebauung: SPD und CDU für Vorschlag des Investors

Schriftstellerin Jenny Schon hatte im letzten Sommer 2000 Unterschriften gegen die Bebauung der Wiese gesammelt und ist nun über die Ablehnung enttäuscht. | Foto: Schubert
  • Schriftstellerin Jenny Schon hatte im letzten Sommer 2000 Unterschriften gegen die Bebauung der Wiese gesammelt und ist nun über die Ablehnung enttäuscht.
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Wilmersdorf. Nun ist es offiziell: Im Fall des Wohnungsbauprojekts von "Becker und Kries" am Franz-Cornelsen-Weg zog die Bürgerinitiative mit ihrer Maximalforderung den Kürzeren - und droht mit einer Abstrafung bei der Wahl.

Es hatte sich bereits abgezeichnet. Und jetzt wissen die streitbaren Anwohner der Cornelsenwiese, dass sie ihr Idyll verlieren werden, zumindest in der gewohnten Form. Nachdem die Fraktionen von SPD und CDU für einen abgewandelten Nachverdichtungsplan des Grundstückseigentümers "Becker und Kries" gestimmt haben, ist der Bürgerantrag mit 2000 Stimmen endgültig gescheitert. Darin hatte die Initiative um Norbert Machachej und Jenny Schon gefordert, das beliebte Biotop beim Bau der zusätzlichen 100 Wohnungen komplett zu verschonen. Unterstützung gab es dafür bis zuletzt von Grünen, Piraten und den Linken.

Angesichts dieses Ergebnisses verspricht Machachej, "dass die Bürger dieses Ergebnis bei der nächsten Wahl im Hinterkopf haben werden".

Aus seiner Sicht seien die Verhandlungen nicht so verlaufen, dass man von einem demokratischen Ergebnis sprechen kann - eine Äußerung, die Stadtentwicklungsstadtrat Marc Schulte (SPD) verärgert. Dieses Bauvorhaben habe sich erheblich verändert unter Einwendung von Bürgern, zum Beispiel dadurch, dass die Tiefgarageneinfahrt nicht mehr über die Wiesenfläche führt. "Ihre Belange wurden demokratisch eingearbeitet" sagt Schulte und sieht das als Erfolg der BI. "Es ist unerträglich, zu behaupten, das wäre kein demokratischer Prozess gewesen."

Davon wenig beeindruckt, empfiehlt Machachej denjenigen, die gegen seine Initiative gestimmt haben, sich noch einmal am Anblick der Obstwiese zu erfreuen. Einige der Bäume stehen derzeit wohl zum letzten Mal in voller Blüte, bevor sie zwei Neubaublöcken weichen müssen. Dazwischen bleibt immerhin ein Stückchen Wiese frei.

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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