Heilung für Alt-Wilmersdorf: Bürgerinitiative legt Planskizze für Stadtteilzentrum vor

Wohngebäude mit bezahlbaren Mieten, viel Grün und ein Planschbecken – so sieht der Entwurf des Architekten Jürgen Haug aus.
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  • hochgeladen von Alexander Schultze

Wilmersdorf. Verkehrsberuhigung, mehr Wohn- und Aufenthaltsqualität. Die Bürgerinitiative „Wilmersdorfer Mitte“ ist angetreten, um Alt-Wilmersdorf wieder zu einem lebendigen Stadtteilzentrum zu machen. Dafür soll der Uhlandbogen von einer Straße zum Grünstreifen mutieren.

Während ihres jüngsten Treffens am 4. September entschied sich die Initiative für eine Planskizze des Areals, entworfen vom Architekten und BI-Mitglied Jürgen Haug. Hinter der Schließung der Verbindung von der Uhlandstraße und der Mecklenburgischen Straße steckt der Wunsch nach der Beruhigung des Wohngebiets um die Wilhelmsaue und die Auenkirche. Nach dem Entwurf soll die frei werdende Fläche für städtische Aktivitäten, Freizeitgestaltung und Ersatzstellflächen genutzt werden. Der Uhlandbogen selbst bleibt mit Bäumen, Fahrradwegen und Bürgersteigen als Grünzug erkennbar.

Planschbecken und Hochbeete sind geplant

Nördlich des Volksparks und östlich der Blissestraße soll ein Wohngebäude mit bezahlbaren Mieten entstehen, das dem Park eine räumliche Fassung verleiht und in Höhe und baulicher Gestaltung dem vorhandenen, bogenförmigen Mietshauses „Uhland 101“ ähnelt. Das optische Highlight: Der Neubau soll mit einem „Luftgeschoss“ über den dann grünen Uhlandbogen hinausragen. Haug kommentierte seine Idee bei der Versammlung so: „Das erinnert an die Nachkriegsmoderne und gibt den Blick frei auf die Rückseite des Kirchengebäudes an der Wilhelmsaue.“ Zum Park hin hat der Architekt ein Café mit Garten geplant, davor sind auf dem vormaligen Straßenland des Uhlandbogens ein Planschbecken und Hochbeete zur nachbarschaftlichen Bepflanzung vorgesehen. Damit werde auf vielfältige Weise an das ehemalige Wilmersdorf als Seebad, Versammlungs- und Vergnügungsort erinnert, erklärte Haug.

Durch die erwünschten Maßnahmen würde der durch die Blissestraße recht deutlich getrennte Volkspark wieder in voller Breite aufeinander zu wachsen. Mit Hilfe von Rasenstreifen quer zur Fahrtrichtung entstehe eine Art „Grünübergang“, hieß es auf dem Treffen der BI. Die Blissestraße selbst soll durch eine Umgestaltung und einen verbesserten Angebots-Mix als Einkaufs- und Flaniermeile attraktiver werden.

Bürgerinitiative spricht mit Regula Lüscher

Der ganze Prozess zeigt beispielhaft, wie ein Stadtgebiet, das von den Planungen der „autogerechten Stadt der 60er Jahre belastet ist, repariert und geheilt werden kann“, führte der Vorsitzende des Bürgerinitiative, Matthias Reich, aus. Die Planungen des „hauseigenen“ Architekten sollen nun als Grundlage für Gespräche mit Parteien, Verwaltung, Verbänden und Bürgerschaft dienen. „Demnächst haben wir zum Beispiel ein Gespräch mit der Senatsbaudirektorin Regula Lüscher“, sagte Reich. Auch intern müsse noch ein wenig diskutiert werden, etwa darüber, was die Verlagerung des Verkehrs über die Blissestraße und die Berliner Straße in Zahlen bedeute. „Aber wir sind uns sicher, dass unterm Strich ein deutliches Plus für das Gebiet herauskommt“, so der BI-Vorsitzende. maz

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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