Instandsetzungsmaßnahmen gehen weiter
Moschee bekommt neue Farbe
Seit fünf Jahren fördert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) kontinuierlich die Wilmersdorer Moschee. Sie unterstützt damit den Verein Ahmadiyya Anjuman Ishaat-i-Islam Lahore. In diesem Jahr stellt die Stiftung 20 000 Euro für die Fortführung der Inneninstandsetzung des Hauptbaus bereit.
Die Moschee in der Brienner Straße gilt als Symbol für das friedliche Zusammenleben von Muslimen und Nicht-Muslimen in Berlin, steht aber auch für die Verbundenheit der Muslime untereinander. Sie wurde 1924 bis 1928 von der damals noch in Britisch-Indien ansässigen Lahore Ahmadiya Bewegung gebaut. Seit der Fertigstellung im Jahr 1928 lädt die Moschee Muslime aller Länder und Glaubensrichtungen zum Gebet ein. Auch Anhänger anderer Religionen und Freidenker snd als Gäste und Gesprächspartner willkommen.
Der Berliner Architekt Karl Alfred Herrmann orientierte sich am indischen Mogulstil und baute die Moschee im Wilmersdorfer Villenviertel nach dem Vorbild des Taj Mahal. In unmittelbarer Nachbarschaft stehen die russisch-orthodoxe und die Dänische Kirche.
Das denkmalgeschützte Ensemble besteht aus der kuppelbekrönten Moschee, zwei flankierenden Minaretten und dem benachbarten Wohnhaus des Imam. Weil die finanziellen Mittel knapp waren, wurden Zierelemente sparsam in Gips, Holz und Beton ausgeführt. Auch auf das rauere Berliner Klima musste bei der Bauausführung Rücksicht genommen werden. Am Ende des Zweiten Weltkrieges dienten die Minarette als Maschinengewehrstellung. Aus diesem Grund wurde auch die Moschee stark unter Beschuss genommen. Die Minarette stürzten ein und die Kuppel nahm bei einem Volltreffer Schaden. In der Nachkriegszeit wurde das Ensemble aus Spendengeldern wieder aufgebaut – allerdings blieb es ein Flickenteppich von Notreparaturen.
Die Moschee gehört seit 1996 zu den 200 Objekten, die von der privaten Deutschen Stiftung Denkmalschutz dank zahlreicher Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Berlin gefördert werden. Seit den 1990er-Jahren wird die Moschee saniert und mit Unterstützung der der Deutschen Stiftung Denkmalschutz auch die märchenhafte Aura des Taj Mahal von Wilmersdorf wiederhergestellt.
In diesem Jahr werden weitere Maßnahmen zur Instandsetzung ausgeführt. So wird die schädliche Dispersionsfarbe auf den Wandinnenseiten entfernt. Das geschieht mittels Heißdampfverfahren. Bei der Entwicklung des künftigen Farbkonzepts wollte man weitgehend auf historische Farbfassungen zurückgreifen. Insgesamt wird die Farbgebung deutlich ruhiger und zurückhaltender ausfallen als in der gegenwärtigen Fassung. Die gesamten Malerarbeiten werden in mit Öl gemischter Leimfarbe ausgeführt.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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