Olivaer Platz: Pläne werden öffentlich ausgelegt
Heike Langkutsch vom Büro Rehwaldt Landschaftsarchitekten hat bei einer Einwohnerversammlung die Pläne für die Umgestaltung des Olivaer Platzes vorgestellt. Die große Empörung des seit fast einem Jahrzehnt umstrittenen Vorhabens blieb aus, lediglich das Thema Spielplatz erregte Unmut.
Die Zeiten, in denen Menschen auf Plätze kamen, sich hinsetzten und an dem erfreuten, was sie sahen, seien vorbei. Heute sei eine vielfältige Nutzung gefragt, sagte Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) zu Beginn der Versammlung in der Aula der Robert-Jungk-Schule. Der ursprüngliche Charakter des Platzes an der Lietzenburger Straße bliebe zwar erhalten – nach wie vor gebe es genügend Flora zu genießen– , aber es würden nun auch eben Freiflächen für die Freizeitgestaltung entstehen.
Vor ein paar Monaten hatte der Bezirk begonnen, auf dem planungsrechtlich unbefangenen, westlichen Teil des Areals Bäume zu roden, die diesen Planungen im Weg, krank oder nicht mehr standsicher waren. Mit der Präsentation der Pläne für den östlichen Park schmiedete Langkutsch nun das wirklich heiße Eisen.
Über die Zahl der Stellplätze und die Situierung des Spielplatzes war kontrovers diskutiert worden, mit dem vor zweieinhalb Jahren getroffenen Kompromiss, die Stellplätze nicht komplett zu streichen, sondern ihre Anzahl von 120 auf 60 zu reduzieren und auf die so gewonnene Fläche einen fast 1000 Quadratmeter großen Spielplatz zu bauen, freundeten sich Befürworter und Gegner des Umbaus im Laufe der Zeit an. Umso größer war das Erstaunen, dass dieser „konzentrierte“ Spielplatz im Rehwaldt’schen Entwurf keine Rolle mehr spielt.
Danach verteilen sich die Geräte für die Kinder über das Areal. „Betrug der Anwohner, der Kompromiss ist hinfällig“, wetterte der Bezirksverordnete Hans-Joachim Fenske (CDU). Bezüglich der Beaufsichtigung der Kleinen „unpraktikabel“, fand eine Mutter die Idee. „Von diesem Spielplatz kommen die Eltern gestresst nach Hause.“ Kurt Sprösser von der Bürgerinitiative Olivaer Platz glaubte den Grund für das Manöver zu kennen: So wolle das Bezirksamt die Klippe eines nicht genehmigungsfähigen Spielplatzes umschiffen. Tatsächlich hatte der Senat den ersten Anlauf zum Bebauungsplan im Jahr 2016 ausgebremst, weil an der vorgesehenen Stelle zu viel Lärmeinwirkung des Verkehrs auf der Lietzenburger Straße gemessen worden war. Warum trotz Umplanung und kürzlich positiv beschiedenen Lärmgutachtens nun kein zentraler Spielplatz kommen soll, ließ das Podium offen. Es wird daher sicher Einwände gegen die Pläne geben, die seit 28. Mai öffentlich ausgelegt werden, wie Schruoffeneger ankündigte. Vier Wochen haben die Bürger Zeit, Stellung zu nehmen, die Auswertung erfolge dann während der Sommerpause. „Ich denke, wir können noch in diesem Jahr in das Bebauungsplanverfahren einsteigen.“
Der Bebauungsplan zum Olivaer Platz liegt bis zum 29. Juni im ehemaligen Rathaus Wilmersdorf, Hohenzollerndamm 174-177, Raum 3136, öffentlich aus.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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