Baumfällungen in Wilhelmsaue, Nassauischer, Gasteiner Straße
Pressestelle Wasserbetriebe: Keine Fällungen vor Oktober 2020
Mit Ergänzung: Schreiben der Wasserbetriebe vom 14.2.
Schon einen Tag nach der Informationsveranstaltung vom Montag (10.2., siehe hier) standen Halteverbotsschilder vor Wilhelmsaue 122 bis 126 (Schoelerschlößchen) und auf der gegenüberliegenden Straßenseite, ausgestellt für die Zeit vom 17. bis 19. Februar, von Anwohnern als Vorboten der tags zuvor erneut angekündigten Baumfällungen gedeutet.
Wiederum einen Tag später, am Mittwoch (12.2.) während der Sitzung des Ausschusses für Verkehr und Tiefbau, deutete sich an, daß die Äußerungen der Bürger auf der Informationsveranstaltung zwei Tage zuvor Wirkung gezeigt hatten: Stadtrat O. Schruoffeneger berichtete, daß die Wasserbetriebe auf die Einhaltung des Denkmalschutzgesetzes für die unmittelbare Umgebung eines Baudenkmals (siehe am Ende des oben verlinkten Artikels) hingewiesen worden seien.
Heute am Donnerstag (13.2.) erklärte nun die Pressesprecherin der Berliner Wasserbetriebe, Frau Hackenesch-Rump, in einem Telefongespräch:
Man sei zwar weiterhin der Ansicht, daß der Umgebungsschutz für Baudenkmäler durch die beabsichtigten Fällungen nicht tangiert sei. Da aber für die Bürger viele Fragen offen seien, für deren Beantwortung bis zum Beginn der Brutperiode am 1. März die Zeit nicht ausreiche, habe man sich entschlossen, die Fällungen auszusetzen und frühestens im Oktober* stattfinden zu lassen. Im übrigen werde heute oder morgen an diejenigen, die am Montag ihre Emailadresse hinterlassen haben, eine Nachricht der Wasserbetriebe herausgehen.
Kommentar
Dies wird sicher eine erfreuliche Nachricht für die meisten der am Montag anwesenden Anwohner sein, die aus Sorge um „ihre“ Bäume dorthin kamen. Es zeigt sich, daß es sich bis zum letzten Moment lohnt, das Bürgerrecht auf frühzeitige Information und Mitsprache einzufordern, und das in möglichst großer Zahl. Hierbei ging es nicht darum, die offensichtlich nötige Erneuerung der Trinkwasserleitungen usw. zu verhindern, sondern sie möglichst umweltverträglich durchzuführen. Erfreulich auch, daß die Wasserbetriebe sich diesem Wunsch angeschlossen haben.
Eine zusätzliche schöne Wirkung wäre, wenn die Bezirksverwaltung für die Zukunft daraus den dauerhaften Schluß zöge, daß es besser ist, die Bürger von Anfang an in Planungen einzubeziehen, denn letztlich sind es die Angelegenheiten der Bürger selbst, auf die sich die Tätigkeiten der Bezirksverwaltung erstrecken.
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* Das Bundesnaturschutzgesetz bestimmt in § 39 Abs. 5 Zi. 2 die Verbotszeit für Baumfällungen.
Ergänzung: Schreiben der Wasserbetriebe vom 14.2.:
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Anwohnerinnen und Anwohner der Wilhelmsaue,
seit der Anwohnerversammlung sind ein paar Tage vergangen, und es gibt einen neuen Sachstand, über den ich Sie gern informieren möchte.
Wir nehmen den Wunsch nach besserer Information sehr ernst. Die Berliner Wasserbetriebe haben deshalb ihren Bauzeitenplan angepasst und werden nun voraussichtlich im August/September 2020 mit ersten bauvorbereitenden Maßnahmen beginnen. Das bedeutet, dass die nötigen Fällungen erst im Oktober dieses Jahres nach Ablauf der Vegetationsperiode vorgenommen werden. In einer zweiten Informationsveranstaltung möchten wir auf die offen gebliebenen Fragen eingehen. Den Termin geben wir rechtzeitig durch Aushang bekannt.
Die Unterlagen vom Montag finde Sie hier: https://www.bwb.de/de/10337.php
Sollten Sie weitere Fragen haben, die am Montag noch nicht angesprochen wurden, mailen Sie mir gern. Das Ziel ist, diese bei einer zweiten Veranstaltung nach Möglichkeit Punkt für Punkt zu beantworten.
Freundliche Grüße,
Astrid Hackenesch-Rump
Unternehmenskommunikation/
Pressesprecherin
Berliner Wasserbetriebe
Neue Jüdenstraße 1
10179 Berlin
Telefon: +49 30 8644-2860
Mobil: +49 173 609 21 78
Astrid.Hackenesch-Rump@bwb.de
Autor:Michael Roeder aus Wilmersdorf |
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