Mehr Einbrüche, weniger Sexualdelikte
Polizei setzt auf Aufklärung und verdeckte Ermittlungen

Im Jahr 2023 gab es im Einzugsgebiet des Polizeiabschnitts 26 insgesamt 16.556 Straftaten und damit 759 oder knapp 4,5 Prozent weniger als im Vorjahr, davon entfielen 13.804 allein auf den Ortsteil Wilmersdorf. Das geht aus der Antwort von Staatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) der Senatsverwaltung für Inneres und Sport auf eine Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Peer Mock-Stümer (CDU) über Kriminalitätsentwicklung in Wilmersdorf hervor.

Allerdings hat sich entgegen dem allgemeinen Trend die Zahl der Keller- und Bodeneinbrüche in diesem Polizeiabschnitt deutlich von 349 im Jahr 2022 auf 1030 im vergangenem Jahr und somit um 681 erhöht. Dabei „könnte der Fallzahlenzuwachs mit der Errichtung von Neubaugebieten mit baulich zusammenhängenden Wohnkomplexen und einer damit verbundenen veränderten Wohnstruktur zusammenhängen. Hier finden die Täter eine andere Tatgelegenheitsstruktur vor, die es ihnen ermöglicht, innerhalb kurzer Zeit eine Vielzahl von Kellerverschlägen zu öffnen. So können die Fallzahlen mit einem einzigen Tatentschluss unmittelbar aufwachsen,“ ist eine Erklärung der Senatsverwaltung für Inneres und Sport für die starke Zunahme dieser Delikte.

Um 265 auf nun 1686 Falle und damit ebenfalls stark zugenommen hat auch die Zahl der Straftaten Besonders schwerer Diebstahl (BDS) an oder aus Kraftfahrzeugen. „Bei beiden angesprochenen Deliktsgruppen handelt es sich zumeist um Seriendelikte. Nach den derzeitigen Erkenntnissen haben sich für das Phänomen BSD aus Kfz zwei Schwerpunkte herausgestellt,“ so Staatssekretär Hochgrebe in seiner Antwort. Dabei handele es sich vor allem um Diebstahl von hochwertigen Werkzeugen und Baumaschinen aus Handwerkerfahrzeugen mittelständischer Betriebe sowie um das Entwenden von Bargeld und hochwertigen Gegenständen im Bereich der City West.

Aufgrund der erhöhten Fallzahlen seien diesen Straftaten im besonderen Fokus polizeilicher Arbeit. Neben Aufklärung zum Einbruchschutz und polizeiliche Präsenz als vorbeugende Komponente setzt die Polizei auf den Einsatz verdeckter Maßnahmen zur Strafverfolgung: Dies „führt regelmäßig zur Beendigung von Tatserien und mithin zur Lageberuhigung in einzelnen Regionen“, so die Antwort aus der Senatsverwaltung.

Weiter zugenommen haben 2023 aber auch die Straftaten in den Bereichen Diebstahl von Kraftfahrzeugen (um 119 auf 352), Wohnungseinbruch (um 107 auf 368), Betäubungsmittel und neue psychoaktive Stoffe (um 65 auf 266) sowie bei Raub, wo es einen Zuwachs von 26 oder rund 21 Prozent auf 124 Straftaten im Jahr 2023 gegeben hat. Erfreulich dagegen: Die Zahl der Sexualdelikte ist innerhalb Jahresfrist von 129 auf 113 zurückgegangen, was einem Minus von 12,4 Prozent entspricht. Unter den Begriff Sexualdelikte fallen zum Beispiel sexueller Missbrauch von Kindern, Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und Übergriffe. Schließlich haben sich auch Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen und Plätzen in dieser Zeit um 7,5 Prozent von 509 auf 471 verringert.

Autor:

Uwe Lemm aus Mahlsdorf

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