Volkspark: Nächtliche Spielplatz-Partys rauben Anwohnern den Schlaf

Tagsüber in fester Hand der Kinder, mutiert der Spielplatz an der Ecke Livländische Straße/Am Volkspark nachts zum Treffpunkt feiernder Jugendlicher. | Foto: Matthias Vogel
  • Tagsüber in fester Hand der Kinder, mutiert der Spielplatz an der Ecke Livländische Straße/Am Volkspark nachts zum Treffpunkt feiernder Jugendlicher.
  • Foto: Matthias Vogel
  • hochgeladen von Matthias Vogel

Wilmersdorf. Nächtliche Ruhestörung – ein leidiges Thema. Besonders, wenn sie einen regelmäßig heimsucht und sich nicht abstellen lässt. Wie im Falle unseres Lesers Birol Isikay, Anwohner des Volksparks Wilmersdorf.

Isikay Birol ist 44 Jahre alt und wohnt in der Livländischen Straße. Als selbstständiger Bauunternehmer hat er einen anstrengenden Job, muss um 6 Uhr aus den Federn. Auf wenigstens sechs Stunden Schlaf sei er angewiesen, sagt er. Seine nächtliche Ruhe wird seit geraumer Zeit immer wieder von Jugendlichen gestört, die den Spielplatz des Parks zum Ort ihrer nächtlicher Feiern auserkoren haben. Der befindet sich genau dort, wo die Livländische Straße senkrecht auf das Naherholungsgebiet trifft.

Musik, Kreischen, Lärm

„Laute Musik, grölende Jungs, kreischende Mädchen – und das oft bis 4 Uhr“, beschreibt Isikay den Lärm, der ihm den Schlaf raubt. „Und seit diesen Sommerferien habe ich das Gefühl, dass auch Touristen den Spielplatz für sich entdeckt haben.“ Das Problem bestünde aber generell seit Jahren und: „Ich bin auch wirklich nicht der einzige in der Nachbarschaft, den das stört.“

Für Ruhestörungen bis Mitternacht ist auch das Ordnungsamt des Bezirksamtes zuständig, für alles, was danach passiert, ausschließlich die Polizei. Die hat Isikay nach eigenen Angaben mehrfach angerufen, ohne Erfolg. „Da kommt einfach niemand“, beklagt er sich. „Einmal haben sie gesagt, sie hätten gerade nur eine Streife und die würden sie aus Sicherheitsgründen nicht alleine schicken wollen. Aber wir sind hier nicht im Görlitzer Park oder einem anderen Brennpunkt der Stadt. Das sind Kids, für die vielleicht einmal eine vernünftige Ansage ausreicht.“ Weit hätten es die Streifen nicht. Die für den Abschnitt 26 zuständige Dienststelle befindet sich in der Rudolstädter Straße an der westlichen Grenze des Volksparks.

"Polizei? Bringt ja nichts"

Patricia Brämer von der Pressestelle der Berliner Polizei sagte nach ihrer Recherche auf Nachfrage der Berliner Woche: „In den vergangenen Monaten hatten wir nie mehr als vier Beschwerden über nächtliche Ruhestörungen aus dem Abschnitt. Das liegt im normalen Rahmen. Ich möchte nicht ausschließen, dass es mehr gab, aber wenn wir nichts davon wissen, können wir auch nicht handeln.“

Das passt durchaus zusammen. Birol Isikay hat es aufgegeben, bei den Beamten Alarm zu schlagen. „Bringt ja offenbar nichts. Ich rege mich mittlerweile fast mehr über die Polizei auf als über die kreischenden Mädchen.“ Isikay war früher Lehrkraft, hat nach eigener Aussage durchaus auch Verständnis für die Jugendlichen. Der Lärm in manchen Nächten sei aber einfach zu hoch. „Und wie gesagt: Ich bin fest davon überzeugt, dass es reicht, wenn die Polizei einfach mal mit den Kids sprechen würde.“ maz

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 89× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 42× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 453× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.053× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.