Alles nur eine optische Täuschung
Ausstellung zeigt Fassadenbilder von Gert Neuhaus
An vielen Orten im Berliner Stadtraum sind sie zu sehen: haushohe Wandbilder an Hausfassaden. Ausgeführt wurden sie von Gert Neuhaus. Die Kommunale Galerie Berlin zeigt eine Auswahl von Entwürfen und realisierten Fassaden des Künstlers.
1976 beginnt Gert Neuhaus mit dem Entwurf und dem Malen von haushohen Wandbildern an Hausfassaden in Berlin. Die zahlreichen noch vorhandenen Brandwände in der Stadt bilden die Grundfläche für seine illusionistische Malerei, die durch ihre perspektivischer Darstellung Dreidimensionalität vortäuscht.
Er übertüncht Brachen und rekonstruiert fehlende Gebäudeteile und erfindet so die Stadt der Gründerzeit neu. Auf die Zerstörung der Stadt durch den Krieg antwortet er mit seiner eigenen Idee von Schönheit und Vollkommenheit der makellosen Stadt. Seine Stadtvisionen orientieren sich an der intakten Metropole der Vorkriegszeit. Bis 2016 vollendet er mehr als 30 Fassaden. Herausragend sind seine konstruierten Gründerzeitfassaden, die er auf freistehende Hauswände malt. Mit den Wandbildern baute er Seitenflügel, Fenster, Balkone, Gesimse und Stuckelemente neu auf. Doch alles ist nur eine optische Täuschung.
Gert Neuhaus, geboren 1939 in Berlin, studierte von 1956 bis 1962 Gebrauchsgrafik und Ausstellungsdesign an der Hochschule der Künste Berlin. Von 1982 bis 1987 war er an der Technischen Universität Berlin und von 1986 bis 2004 bei der Stiftung Lette-Verein künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter. Seit 1976 ist er als selbstständiger Gestalter tätig.
Die Ausstellung ist bis zum 21. April in der Kommunalen Galerie Berlin, Hohenzollerndamm 176, zu sehen. Am Mittwoch, 20. März, findet um 18 Uhr ein Gespräch mit dem Künstler statt. Geöffnet ist Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr, Mittwoch 10 bis 19 Uhr sowie Sonnabend, Sonntag und Feiertag von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Weitere Infos gibt es auf www.kommunalegalerie-berlin.de.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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