Zur Erinnerung an Frauenrechtlerin
Berliner Gedenktafel für Regine Deutsch enthüllt

Am Hauseingang Pariser Straße 58 erinnert jetzt eine Gedenktafel an die Journalistin und Frauenrechtlerin Regine Deutsch.  | Foto:  K. Rabe
2Bilder
  • Am Hauseingang Pariser Straße 58 erinnert jetzt eine Gedenktafel an die Journalistin und Frauenrechtlerin Regine Deutsch.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

In der Pariser Straße erinnert seit dem 14. Oktober eine Gedenktafel an die Politikerin Regine Deutsch. Die jüdische Journalistin, Frauenrechtlerin und Kommunalpolitikerin engagierte sich für das Wahlrecht für Frauen und machte die Arbeit der ersten weiblichen Abgeordneten während der Weimarer Republik sichtbar.

Geboren wurde sie am 1. März 1860 als Regine Lion in Berlin. Sie wuchs in einem wohlhabenden jüdischen Elternhaus mit neun Geschwistern auf. Als junge Frau engagierte sie sich in der Wohlfahrt und hatte ihre ersten Kontakte mit Politik und Journalismus. Regine Deutsch stritt organisiert für das Frauenstimmrecht, sprach darüber auf zahlreichen Kundgebungen und Versammlungen. Später wurde sie Mitglied der Demokratischen Vereinigung und engagierte sich im Nationalen Frauendienst.

Die Einführung des Frauenwahlrechts war für Regine Deutsch ein politischer Höhepunkt. Als Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei war sie von 1922 bis 1925 Berliner Stadtverordnete und von 1925 bis 1933 Bezirksverordnete in Wilmersdorf. Sie gehörte dem Deutschen Staatsbürgerinnenverband an. Mit ihren Veröffentlichungen dokumentierte sie die Arbeit der Parlamentarierinnen. Sie betrachtete die einzelnen Parlamentarierinnen, ihre Tätigkeiten in Ausschüssen und parteiübergreifende Kooperationen sowie ihre thematischen Auseinandersetzungen untereinander. Ihre sachliche Darstellung machte die Leistungen der weiblichen Abgeordneten deutlich. Auch international war Regine Deutsch organisiert und veröffentlichte die Schrift „25 Jahre Weltbund für Frauenstimmrecht“. Mit ihren Veröffentlichungen motivierte sie Frauen, sich in den Bezirks-, Stadt- und Landesparlamenten einzubringen und sich zu vernetzen.

Am 17. März 1935 wurde sie von den Nationalsozialisten als Jüdin aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen und erhielt Publikationsverbot. Regine Deutsch starb am 28. Dezember 1938 in Berlin und geriet lange Zeit in Vergessenheit. Ihr politisches Engagement und ihre Veröffentlichungen als Chronistin der parlamentarischen Arbeit von Frauen in Nationalversammlung und Reichstag sind noch heute wegweisend.

Die Berliner Gedenktafel aus weißem Porzellan wurde über das Berliner Gedenktafelprogramm finanziert.

Am Hauseingang Pariser Straße 58 erinnert jetzt eine Gedenktafel an die Journalistin und Frauenrechtlerin Regine Deutsch.  | Foto:  K. Rabe
In der Pariser Straße erinnert eine neue Berliner Gedenktafel an Regine Deutsch.  | Foto: K. Rabe
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 678× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.344× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 1.007× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.442× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.345× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.