Tag des offenen Denkmals
Einblicke in geschichtsträchtige Orte am 12. und 13. September 2020
Am Wochenende, 12. und 13. September 2020, öffnen deutschlandweit historische Häuser und Siedlungen wieder ihre Türen für ein breites Publikum. Trotz coronabedingter Einschränkungen nehmen auch in diesem Jahr viele Einrichtungen am Tag des offenen Denkmals teil. In Wilmersdorf, Grunewald, Halensee und Schmargendorf bekommt man an zehn Orten spannende Einblicke in die Geschichte.
Wie wäre es beispielsweise mit einem Besuch des Friedhofs Grunewald-Forst? Der Besuch des Friedhofs, der 1878/79 als „Selbstmörder-Friedhof“ jenseits von kirchlichen und gesellschaftlichen Normen angelegt wurde, lohnt sich für einen Ausflug in die Geschichte. 1928/29 wurde der Begräbnisort von Gartendirektor Richard Thieme umgestaltet. Dabei wurde der Waldcharakter erhalten. Hier fanden Velvet-Underground-Sängerin Nico sowie der Grabstättenforscher Willi Wohlberedt ihre letzte Ruhestätte. Am Sonnabend, 12. September, wird eine Führung angeboten. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Friedhofseingang Havelchaussee 92B.
Zu Villen und Landhäusern
Vom Schicksal berühmter Bewohner erfahren die Teilnehmer des Spaziergangs durch die Villenkolonie Grunewald. Der Rundgang führt zu den Villen und Landhäusern der Kolonie. Dabei wird vom Leben der Bewohner berichtet. Unter anderem lebten hier Lion Feuchtwanger, Walther Rathenau, Friedrich Wilhelm Murnau und Alfred Kerr. Der Spaziergang beginnt um 11 Uhr am S-Bahnhof Grunewald. Anmeldungen sind bis 7. September per E-Mail an petra.fritsche@freenet.de erforderlich.
Durch die Künstlerkolonie
Auf die Spuren von bedeutende Persönlichkeiten kann man sich beim zweistündigen Rundgang durch die Künstlerkolonie in der Gartenstadt am Südwestkorso begeben. Die Wohnsiedlung wurde in den 30er-Jahren zur Heimstatt von berühmten Künstlern der Weimarer Republik. Der Rundgang startet am Sonntag um 11 und um 14 Uhr am Lateinamerika-Institut, Rüdesheimer Straße 54.
Mitmachangebote im Wald
Raus aus städtischen Kiezen und rein in den Wald geht es bei den Angeboten der Waldschule Grunewald und des Waldmuseums im Königsweg 4/Jagen 57. Am Sonntag ist von 13 bis 16 Uhr die Dauerausstellung geöffnet. In der Villa, 1914 als Verwaltungssitz und Gärtnerhaus der heute stillgelegten Baumschule errichtet, sind in mehreren Ausstellungsräumen Tierpräparate, Schaubilder und Exponate zu sehen. Mitmachangebote machen auch für Kinder einen Besuch zum Erlebnis. Im gestalteten Waldgarten mit Erlebnis- und Spielstationen kann der Wald als Lebensraum entdeckt werden.
Im Naturschutzzentrum Ökowerk Berlin, Teufelsseechaussee 22, steht am Sonntag eine Führung durch das Wasserwerk am Teufelssee auf dem Programm. Gezeigt wird die Geschichte der Wasserversorgung im 19. Jahrhundert. Treffpunkt für die zweistündige Führung ist um 14 Uhr auf dem Vorplatz Waldhalle. Zudem kann die Offene Maschinenhalle von 12 bis 14 Uhr sowie von 16 bis 18 Uhr besichtigt werden.
Gotteshäuser öffnen
Am Tag des offenen Denkmals laden auch Gotteshäuser zu Führungen ein. Die Ahmadiyya Lahore Moschee in der Brienner Straße bietet an beiden Tagen von 11 bis 18 Uhr stündliche Führungen an. Auch die Katholische St. Ludwig-Kirche am Ludwigkirchplatz hat an beiden Tagen Kirchen- und Orgelführungen sowie Orgelkonzerte. Geöffnet ist Sonnabend von 9 bis 18 Uhr und Sonntag von 13.30 bis 18 Uhr. Am Sonntag öffnet die Evangelische Auenkirche in der Wilhelmsaue 11 von 10 bis 18 Uhr, die Kirche der Christlichen Wissenschaft in der Wilhelmsaue 112 hat ebenfalls am Sonntag von 11.15 bis 18 Uhr geöffnet.
Das komplette Programm des Tages des offenen Denkmals mit allen teilnehmenden Häusern im Bezirk und in ganz Berlin ist auf www.berlin.de/landesdenkmalamt/veranstaltungen/tag-des-offenen-denkmals/2020/ abrufbar oder liegt in gedruckter Form unter anderem beim Verein Denk mal an Berlin, Kantstraße 106, und im Bücherbogen am Savignyplatz zum Mitnehmen aus. Ab 10. September ist eine Hotline geschaltet: 80 96 27 44. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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