Ein Film von aktueller Brisanz
Eindrucksvoller Dokumentarfilm im Kino am Bundesplatz
Sie waren jung und blickten voller Erwartung in die Zukunft. In Breslau, der Stadt mit der damals in Deutschland drittgrößten jüdischen Gemeinde, waren sie zu Hause. Dann kam Hitler an die Macht. Ab diesem Zeitpunkt verbindet diese Heranwachsenden ein gemeinsames Schicksal: Als Juden wurden sie von den Nazis verfolgt. Ein preisgekrönter Dokumentarfilm erzählt davon.
14 Zeitzeugen stehen im Mittelpunkt des Films „Wir sind Juden aus Breslau“. Manche von ihnen mussten fliehen oder ins Exil gehen, einige überlebten das Konzentrationslager Auschwitz. Nachdem sie ihre Heimat endgültig verloren hatten, entkamen sie in alle Himmelsrichtungen. Sie bauten sich in den USA, England, Frankreich und auch in Deutschland ein neues Leben auf. Viele haben bei der Gründung und dem Aufbau Israels mitgewirkt.
Der Film erzählt nicht nur davon. Thematisiert werden auch Erinnerungen an vergangene jüdischen Lebenswelten in Breslau. Zudem veranschaulichen die späteren Erfahrungen der Protagonisten eindrücklich ein vielschichtiges Porträt der Generationen. Einige der Zeitzeugen haben sogar den Weg in die frühere Heimat auf sich genommen. Sie reisten ins heutige Wroclaw und begegneten hier einer deutsch-polnischen Jugendgruppe.
Der Film, der mehrfach ausgezeichnet wurde, wird zum Gedenken an die Pogromnacht 1938 und anlässlich des 4. Europäischen Kinotages am Sonntag, 8. November, um 15.30 Uhr, im Kino am Bundesplatz in einer Sondervorführung gezeigt. Anwesend sind auch die Regisseure Karin Kaper und Dirk Szuszies. Sie geben eine Einführung in den Film und laden im Anschluss an die Vorführung zu einem Filmgespräch ein.
Der Eintritt kostet sechs Euro. Infos und Kartenreservierungen unter der Rufnummer 85 40 60 85. Weitere Infos zum Film auf www.judenausbreslaufilm.de.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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