Frauenpower im Christentum
Kirchengemeinden planen Amateur-Theater-Projekt

Pastoralreferent Marcel Reuter sucht Darsteller, Musiker und kreative Köpfe für ein Amateur-Theater-Projekt.  | Foto:  K. Rabe
  • Pastoralreferent Marcel Reuter sucht Darsteller, Musiker und kreative Köpfe für ein Amateur-Theater-Projekt.
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Die katholischen Kirchengemeinden St. Ludwig und Maria unter dem Kreuz werden zu einer Großgemeinde zusammengeführt. Der Name der Groß-Pfarrei: St. Helena. Wer Helena war und warum die Gemeinde ihren Namen tragen soll, das soll ein Amateur-Theaterstück erzählen. Für das Projekt werden noch Mitstreiter gesucht.

Pastoralreferent Marcel Reuter leitet das Theaterprojekt. Ziel ist es, über das Leben Helenas in einem Theaterstück zu erzählen. „Das Stück soll die Biografie Helenas näher bringen und die Geschichte einer Frau, über die recht wenig bekannt ist“, sagt Reuter und erklärt: „Konstantin den Großen kennt fast jeder – den großen römischen Kaiser, der Staat und Christentum zusammengeführt hat. Doch seine Mutter Helena ist weniger bekannt. Dabei war ihr Leben nicht weniger ereignisreich.“ Sie sei eine alleinstehende Frau gewesen, die versuchte, sich in einer von Männern geführten Welt zu behaupten. Es sei zu vermuten, dass sie ihren Sohn Konstantin mit dem Christentum in Berührung brachte. „Weitergedacht wäre es also der Verdienst einer Frau gewesen, dass das Christentum eine Staatsreligion werden konnte“, sagt Reuter.

All das soll in dem Theaterstück erzählt werden. Allerdings seien die Quellen spärlich. Umso spannender sei es daher gewesen, das Leben Helenas für das Theaterstück zu rekonstruieren. „Zudem passt das Zeitgeschehen der Kaiserin Helena hervorragend in unsere Zeit, denn so wie vor rund 1700 Jahren steht die Kirche auch heute wieder in einer Umbruchzeit und muss sich wie damals neu definieren, um weiterhin Bestand haben zu können“, sagt Reuter zu dem Theaterprojekt. Und er versichert: „Die Geschichte gibt sehr viel her. Im Stück geht es um Mord, Sex, Intrigen – also kein süßtriefendes Heiligenspiel.“ Vielmehr soll es professionell und sozialkritisch sein und ganz wichtig: witzig. Geplant sind auch drei bis fünf Lieder, die eigens dafür komponiert werden sollen.

Das Konzept für das Theater-Projekt steht. Jetzt gilt es, Darsteller zu finden, die sich dafür begeistern können. Gesucht werden Darsteller jeden Alters, gern auch mit Gesangsstimme sowie Technikbegeisterte für Licht, Ton und Video. Gefragt sind auch Musiker für eine kleine Band, Komponisten, Texter und Organisationstalente. Die Probenarbeiten sollen im Herbst beginnen, Probenort wird in Wilmersdorf sein. Aufgeführt wird das Stück im Rahmen der Gründung der Großpfarrei St. Helena zu Beginn des Jahres 2024. Eine Religionszugehörigkeit ist nicht relevant. Wer sich mit seinen Fähigkeiten und Talenten einbringen möchte, meldet sich bei Marcel Reuter unter der Telefonnummer 88 59 59 42 oder per E-Mail an marcel.reuter@erzbistumberlin.de.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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