Fotografien aus Russland
Neue Ausstellung in der Kommunalen Galerie

Frank Gaudlitz fotografierte den Platz der Revolution in Moskau, Sowjetunion 1989, aus der Serie "Russian Times 1988-2018 | Foto:  Frank Gaudlitz
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  • Frank Gaudlitz fotografierte den Platz der Revolution in Moskau, Sowjetunion 1989, aus der Serie "Russian Times 1988-2018
  • Foto: Frank Gaudlitz
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Seit mehr als drei Jahrzehnten setzt sich Frank Gaudlitz fotografisch mit der Entwicklung Russlands auseinander. Seine Fotografien entstanden ab 1988, in den letzten Jahren der Sowjetunion. In den 1990er Jahren entwarf Gaudlitz anhand von Lebenssituationen einzelner Menschen ein psychologisches Gesellschaftsporträt dieser verlustreichen Zwischenzeit.

„Frank Gaudlitz bewegte sich mit der analogen Kleinbildkamera unauffällig, nahm die Stimmungen in den Straßen, den Schwarzmärkten und Bahnhofssituationen auf und scheute bei dieser Suche nach inhaltstragenden Motiven nicht davor zurück, Industrieanlagen, Betriebe oder Sperrgebiete unerlaubt zu betreten“, beschreibt Kunsthistorikerin Franziska Schmidt die Arbeit des Künstlers. Gaudlitz setzte sich schwierigen Lebenssituationen aus und kam den Menschen dadurch im doppelten Sinne nah, als Anwesender auf Augenhöhe und als Fotograf.

Nach einer mehrjährigen Pause beschäftigte er sich 2017/2018 wieder mit den Veränderungen in Russland. „In dieser Arbeit setzte er den inhaltlichen Schwerpunkt in das Spannungsfeld von Inszenierung und Realität. Er bewegte sich auf ideologische und touristische Klischees der russischen Gesellschaft zu und suchte Orte auf, in denen ein patriotisches Bildvokabular bemüht wurde, das aus der kommunistischen Ära adaptiert scheint“, erklärt Schmidt.

Ukrainische Flüchtlingsfamilie aus Charkiv, aus "Flucht 2022-2023"  | Foto: Frank Gaudlitz
  • Ukrainische Flüchtlingsfamilie aus Charkiv, aus "Flucht 2022-2023"
  • Foto: Frank Gaudlitz
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In der Ausstellung sind außerdem Arbeiten aus dem Projekt "Kosmos Russland" zu sehen. 2021 folgte Gaudlitz Alexander von Humboldts eurasischen Reiseroute von St. Petersburg bis ins sibirische Tobolsk und fotografierte verdichtete Stadträume. Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine konnte die geplante zweite Etappe von Omsk bis nach Astrachan nicht realisiert werden. Stattdessen besuchte Gaudlitz 2022/23 die ehemaligen Unionsrepubliken Moldau, Georgien und Armenien, die durch große Flüchtlingswellen vom Krieg betroffen sind. Dort porträtierte er Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten.

Eröffnet wird die Ausstellung „Kosmos Russland“ am Freitag, 1. September, 18 Uhr, in der Kommunalen Galerie Berlin, Hohenzollerndamm 176. Danach ist sie vom 2. September bis zum 5. November zu sehen. Dazu gibt es am Mittwoch, 27. September, 18 Uhr, ein Künstlergespräch mit Frank Gaudlitz und Franziska Schmidt und am Mittwoch, 18. Oktober, 18 Uhr, führt der Künstler durch die Ausstellung. Am Sonntag, 5. November, steht zur Finissage ab 15 Uhr ebenfalls eine Künstlerführung auf dem Programm. Öffnungszeiten der Galerie sind dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, mittwochs 10 bis 19 Uhr, sonnabends und sonntags von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen auf www.kommunalegalerie-berlin.de.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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