Rheingau-Weinbrunnen wird am 18. Mai eröffnet

Links sprudelt ab 18. Mai der Wein, der Siegfriedbrunnen rechts ist bis dahin wohl noch nicht wieder funktionstüchtig. | Foto: Matthias Vogel
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Es ist wieder so weit. Der Rheingauer Weinbrunnen wird am Freitag, 18. Mai, eröffnet. Damit wird der Rüdesheimer Platz in seiner Funktion als beliebte Freizeitoase um die Komponente Geselligkeit erweitert. Wermutstropfen: Der benachbarte Siegfriedbrunnen bleibt wohl trocken

.

Die Empore über dem Rüdesheimer Platz, auf der Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD), sein Amtskollege aus der Stadt Rüdesheim Volker Mosler und Anngret Hansen (SPD), Vorsteherin der BVV, den ersten Schluck Rebensaft feierlich verköstigen werden, sieht aus wie geleckt. Dort ist alles vorbereitet für den Aufbau des Weinbrunnens und die Tische für die Gäste. Die müssen sich allerdings mit dem Plätschern aus dem Zapfhahn begnügen, denn das aus dem Siegfriedbrunnen wird wohl zumindest am Eröffnungstag noch nicht zu hören sein. Ein Bauzaun signalisiert, das an der Reparatur gearbeitet wird. Zur Eröffnung der Brunnensaison Mitte April stellten Statiker wegen loser Natursteine und hohlliegender Vermörtelung der Felsen die Standsicherheit der mächtigen Siegfried-Statue in Frage. Jetzt muss das Denkmal saniert werden, bevor er in Betrieb genommen werden kann.

Das war der CDU-Fraktion in der April-BVV eine scharfe Rüge und im Nachgang eine Pressemitteilung wert: "Bereits Anfang des Jahres waren an der Außenfassade Frostschäden zu erkennen. Eine fachliche Überprüfung war zu diesem Zeitpunkt schon dringend nötig. Wieso hat man bis kurz vor Beginn der Brunnensaison gewartet?", wollte er wissen. Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) erklärte, dass die bezirklichen Brunnen aus Kapazitätsgründen nie turnusgemäß gewartet, sondern nur gelegentlich überprüft würden. "Da gibt es keinen TÜV wie beim Auto." Das könne bei einem denkmalgeschützten Brunnen nicht sein, zumal er in diesem Falle ja auch noch mit dem traditionsreichen und über die Grenzen Berlins hinaus bekannten Weinfest verbunden sei, entgegnete Hertel. "Hier hat der Bezirk geschlafen und wir werden in der nächsten BVV einen entsprechenden Antrag stellen, damit sich solch eine Peinlichkeit nicht wiederholt."

Etwas Neues zum Thema "Wer ist für was verantwortlich im Bezirksamt?" förderte auch Hertels Beschwerde zutage, die zunächst an Naumann gerichtet war. Der hob die Hände und überließ die Antwort mit den Worten: "Ich bin in diesem Fall für die Flüssigkeiten mit Oechsle-Gehalt zuständig, Herr Schruoffeneger für das Wasser", dem Baustadtrat.

Vermutlich werden die Besucher des Weinfestes spätestens nach dem zweiten Viertel Wein den Brunnen nebenan vergessen haben. Naumanns Freude auf die Eröffnung der Weinbrunnen-Saison scheint schon jetzt ungetrübt: „Unsere guten Beziehungen zum hessischen Landkreis Rheingau-Taunus hängen zusammen mit dem Rheingauviertel, das als ‚Gartenterrassenstadt‘ um 1910 rund um den Rüdesheimer Platz entstanden ist. 1972 übernahm der Rheingau-Taunus-Kreis eine Patenschaft für den Bezirk Wilmersdorf. Daraus wurde 1991 eine gleichberechtigte Partnerschaft, die 2001 vom neuen Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf übernommen wurde." Der Partnerschaft entsprang 1967 der Rheingauer Weinbrunnen, wo der Besucher den Wein noch immer zu selbst mitgebrachten Speisen genießen, einkaufen und im Gespräch mit erfahrenen Winzern vieles über den Weinbau erfahren kann.

Die Eröffnungszeremonie am 18. Mai beginnt um 16 Uhr, dann hat der Ausschank täglich von 15 bis 21.30 Uhr geöffnet. Die drei Winzer aus dem Partnerlandkreis bieten im Wechsel an insgesamt 108 Tagen ihre Weine und Sekte an. Wie immer ist der Zugang zu der Empore barrierefrei. Neu in diesem Jahr: Vom 12. bis 19. Juli legt auch dieser Brunnen eine Pause ein.

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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