Ein gutes Stück Geschichte
Rotkreuz-Museum besteht seit 30 Jahren

Ihr Museum präsentieren Direktor Hans-Joachim Trümper (2. v. re.) und seine ehrenamtlichen Mitarbeiter gerne in historischer Dienstkleidung des Deutschen Roten Kreuzes.  | Foto: Rotkreuz-Museum Berlin
  • Ihr Museum präsentieren Direktor Hans-Joachim Trümper (2. v. re.) und seine ehrenamtlichen Mitarbeiter gerne in historischer Dienstkleidung des Deutschen Roten Kreuzes.
  • Foto: Rotkreuz-Museum Berlin
  • hochgeladen von Matthias Vogel

Arztbesteck aus dem Ersten Weltkrieg, Krankentragen aus der Zeit von 1880 bis 1918, alte Sauerstoffgeräte und historische Einsatzkleidung – seit 30 Jahren lädt das Rotkreuz-Museum Berlin zu einer Zeitreise ein. Das Jubiläum hätte am 6. Juni gefeiert werden sollen, Corona machte dem Plan einen Strich durch die Rechnung.

Hans-Joachim Trümper ist seit 1961 ehrenamtlich für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) tätig – lange für den Kreisverband Neukölln. Mit der Verwaltung von Sanitätsmaterialien betraut, stieß er dort einst auf Material, welches ausgesondert werden sollte, weil es nicht mehr dem Standard entsprach. Das sah er nicht ein und so hob er alles auf, was noch in Ordnung war. Zum 100-jährigen Bestehen des DRK holte er es wieder aus einem Keller des Kreisverbandes hervor und kuratierte quasi eine Jubiläumsausstellung. Die wurde zuletzt im Rathaus Schöneberg der Öffentlichkeit zugängig gemacht – das war 1989.

Ein Jahr später eröffnete auf Initiative Trümpers dann der damalige Präsident des DRK Berlin, Wolfgang Schmidt, das Rotkreuz-Museum Berlin am Britzer Damm. Im Januar 1995 zog das Museum in Räume des Landesverbandes Berliner Rotes Kreuz in die Bundesallee 73 um.

Die Exponate des Museums geben nicht nur einen Einblick in die Geschichte des Roten Kreuzes, sondern auch in die Historie Berlins und in die Entwicklung der Medizin und Ersten Hilfe. Um die Zeitreise für die Besucher perfekt zu machen, lässt Trümper sogar Dienstkleidung nach historischen Vorlagen schneidern, so wie sie um 1900 getragen wurde. Diese kommt dann bei verschiedenen Veranstaltungen des DRK zum Einsatz. Die Zusammenarbeit mit den Schulen hält Trümper für wichtig: „Wir wollen den jungen Menschen Humanität vermitteln. Wenn wir uns früher in der Schule körperlich auseinandergesetzt haben, hatte der, der unten lag, verloren und Schluss. Heute wird auf am Boden liegende weiter eingetreten. Diese verloren gegangene Hemmschwelle wieder aufzubauen, war mir immer eine Herzensangelegenheit.“

Ehrenamtliche Helfer gesucht

Wie das Museum an sich. Er würde sich freuen, wenn die Einrichtung 2040 sein 50. Jubiläum feiern könnte. Dazu brauche es allerdings dringend Verstärkung an der Front des ehrenamtlichen Personals. Er und fünf weitere Mitarbeiter sind in die Jahre gekommen. „Unser Altersdurchschnitt beträgt 70 Jahre. Wir können das nicht ewig weitermachen“, sagt der Museumsdirektor. Einfach werde die Personalsuche sicher nicht, weiß er. „Das muss schon jemand mit echter Begeisterung sein, der kontinuierlich dabei bleibt. Eintagsfliegen nützen uns nichts.“

Derzeit hat das außergewöhnliche Museum wegen der Corona-Krise geschlossen. Normalerweise hat es mittwochs von 16 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet. Gruppenführungen sind möglich. Wer gerne mithelfen möchte, die Exponate und das Archiv zu pflegen, in der DRK-Geschichte zu forschen und das Museum der Öffentlichkeit zu präsentieren, kann sich per E-Mail unter rotkreuzmuseum@drk-berlin.de bei Hans-Joachim Trümper melden. Weitere Informationen zu der Einrichtung finden sich auf der Homepage www.rotkreuzmuseum-berlin.drk.de.

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

7 folgen diesem Profil

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile lädt vom 3. bis 5. April 2025 zur mittlerweile 17. Brillenmesse ein. | Foto: Optik an der Zeile

Optik an der Zeile
17. Brillenmesse vom 3. bis 5. April

Über 40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir, Optik an der Zeile, auch im April im Märkischen Zentrum. Feiern Sie mit und profitieren Sie von attraktiven Angeboten, die Sie sich selbst erwürfeln können! Im Rahmen der 17. Brillenmesse vom 3. bis 5. April können Sie sich von unserer Kompetenz selbst überzeugen. Mit vielen schööönen Brillengestellen und den Gläsern von Essilor und Rodenstock bieten wir bestes Sehen für jeden Anspruch. Aus der großen Kollektion namhafter...

  • Bezirk Reinickendorf
  • 15.03.25
  • 550× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 1.533× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige

Vortrag am 15. April um 17 Uhr
Schmerz, Angst und Depression?

Chronische Schmerzen sind mehr als nur ein Symptom – sie können zu einer eigenständigen Erkrankung werden und das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Doch welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Wie kann moderne Neuromodulation helfen, das Schmerzsystem zu beeinflussen und das Leiden zu lindern? Unsere Referenten, Dalibor Arapovic und Sebastian Ciupa, informieren Sie über die Entstehung und Anatomie chronischer Schmerzen sowie über verschiedene Therapieansätze – von konservativen...

  • Mitte
  • 17.03.25
  • 262× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 1.749× gelesen