Reset für einen Neubeginn
Stipendiaten der Krull-Stiftung stellen aus

An den frei im Raum schwingenden Fäusten gilt es vorbeizukommen. Die Künstlerin Ya-Wen Fu hat die Installation „Metarmophose“ geschaffen.  | Foto: Criscent Gui, VG Bildkunst 2022
  • An den frei im Raum schwingenden Fäusten gilt es vorbeizukommen. Die Künstlerin Ya-Wen Fu hat die Installation „Metarmophose“ geschaffen.
  • Foto: Criscent Gui, VG Bildkunst 2022
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Seit 2010 vergibt die Krull-Stiftung Arbeitsstipendien in Höhe von 12 000 Euro im Jahr an Kunstschaffende. Alle zwei Jahre werden die Werke der ausgewählten Stipendiaten in einer Gruppenausstellung gezeigt. Dieses Mal beziehen die Künstler in der Ausstellung „Reset“ Stellung. Die Schau ist bis Ende August in der Kommunalen Galerie Berlin zu sehen.

Analoge und digitale abscannbare Gemälde, schwingende Fäuste und ein Projektor, der sich mit einem Kronleuchter unterhält: Das haben sich die fünf Stipendiaten für die Ausstellung ausgesucht. Stella Meris, Ya-Wen Fu, Ronny Lischinski, Manaf Halbouni und Konrad Mühe haben mit und durch unterschiedliche Medien zeitlose Fragen aufgeworfen, zu denen sich die Gäste positionieren können. „Der Titel der Ausstellung ,Reset’ steht für den Zustand, in dem wir seit über zwei Jahren leben: ständige Neuorientierung, Neupositionierung und Neubeginn“, sagt Kuratorin Suzan Kizilirmak.

Ihre Arbeiten fordern die Besucher auch dazu auf, die Perspektive zu wechseln. Die Medienkünstlerin Ya-Wen Fu hat beispielsweise frei im Raum schwingende Fäuste an der Decke montiert, an denen es vorbeizukommen gilt. Immer wieder treffen die Fäuste aufeinander und verändern ihre Form. „Ähnlich wie auch Macht können sie verschwinden und unsichtbar werden“, so die Künstlerin.

Konrad Mühe hat einen Kronleuchter und einen auf einem bunten Metallregal montierten Kronleuchter auf dem Boden installiert. Scheinbar ins Gespräch vertieft, strahlen sie sich abwechselnd an. Die Frage ist, wer in wessen Glanz erstrahlt oder in wessen Schatten steht – der Projektor oder der Kronleuchter, man selbst oder die anderen.

Gegenpole eines gleichen Mediums bilden die Malerin Stella Meris und der Maler Ronny Lischinski. Lischinskis Gemälde sind abstrakt und schwarz-weiß, Meris präsentiert figurative schrillbunte Bilder. Sie können über Smartphone oder iPad gescannt werden.

Mit einem politischen Spannungsfeld befasst sich Manaf Halbouni, der für seine Kunstaktionen bekannt ist. In der Ausstellung zeigt er Gemälde und Betonarbeiten, die sich mit UN-Friedensmissionszonen wie Golan in Syrien und Kaschmir zwischen Indien und Pakistan auseinandersetzen.

Die Ausstellung ist bis 28. August in der Kommunalen Galerie Berlin, Hohenzollerndamm 176, zu sehen: Di/Do/Fr 10-17 Uhr, Mi 10-19 Uhr, Sa/So 11-17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Infos auf www.kommunalegalerie-berlin.de.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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