Wilmersdorf. Vor der Eingangstür zum Haus Güntzelstraße 53 wird man jetzt beim Ein- und Ausgehen bemerken, dass dort während des Holocaust jüdische Bewohner ihre Heimat und schließlich auch das Leben verloren. David und Helene Reich wohnten hier mit ihrem Sohn, der später als Literaturkritiker von sich hören ließ.
Dass der rheinländische Künstler Gunter Demnig als Initiator des Stolperstein-Projekts in diesen Tagen wieder vielerorts über dem Pflaster kniet, ist an etlichen neuen Messingplatten sichtbar. Die wohl größte Aufmerksamkeit erregte er dabei mit dem Festklopfen von Steinen, die an Marcel Reich-Ranickis Eltern erinnern.
David Reich, geboren 1880 im polnischen Plozk und Helene Reich, geborene Auerbach, die im 1884 im Grenzgebiet zwischen Schlesien und Posen das Licht der Welt erblickte, waren von 1934 bis 1938 in der Güntzelstraße 53 zu Hause, zogen dort drei Kinder groß. Während Marcel Reich-Ranicki in Berlin blieb, verschlug es seine Eltern zurück nach Polen, wo Nationalsozialisten sie aufgriffen und nach Treblinka deportierten. Beider Leben fand dort 1944 ein gewaltsames Ende.
Was sich während der Berliner Jahre zutrug, lässt sich in Reich-Ranickis Biografie "Mein Leben" nachlesen, wo er die Begebenheiten detailliert schildert.
Und am 12. September steht vor dem Gründerzeit-Wohnhaus ein weiterer Erinnerungsakt bevor: Dann soll eine Gedenktafel daran erinnern, dass auch Marcel Reich-Ranicki die Güntzelstraße 53 einmal sein Zuhause nannte.
Thomas Schubert / tsc
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