Abschied vom Rathaus Wilmersdorf am Ende des Jahres

Punktlandung in Sicht: Der Buddybär im Hof des Rathauses wird die Kommunalpolitiker im neuen Jahr nicht mehr wiedersehen. | Foto: Schubert
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Wilmersdorf. Bis zum Sommer lief der Leerzug nicht gerade rund. Nach einem planerischen Kraftakt dürfte die Trennung vom Rathaus Wilmersdorf nun aber rechtzeitig gelingen. Es wird danach dringend gebraucht - zur Zwischennutzung.

Nur noch wenige Fenster, in denen Licht brennt. Und Sitzungssäle, die bald zum letzten Mal Schauplatz kommunalpolitischer Debatten sein werden: Das Rathaus Wilmersdorf leert sich Schrank für Schrank, Kiste für Kiste. 80 Prozent des Umzugs seien bereits geglückt, teilte Immobilienstadträtin Dagmar König (CDU) nun mit. "Ein guter Wert, wenn wir bedenken, dass die Vorbereitungen die meiste Zeit des Jahres gedauert haben."

300 Mitarbeitern, zum Beispiel im Bereich Stadtentwicklung, steht das Stühlerücken allerdings noch bevor. Und das bei laufendem Betrieb.

Wenn alles gut geht, müssten im Januar 2015 nur noch Keller und Archivräume bereinigt werden. Dann stehen schon Zwischennutzer vor der Tür. Ein Teil der Mitarbeiter der Stadtentwicklungsabteilung des Senats zieht während der Bauarbeiten in ihrem Hochhaus an der Württembergischen Straße in den freigeräumten 40er-Jahre-Bau am Fehrbelliner Platz. Als dauerhafter Endnutzer vorgesehen sind der Landesrechnungshof und das Landesarbeitsgericht.

Hauptgrund für die Abgabe des Rathauses Wilmersdorf: die im Berliner Vergleich deutlich zu hohen Kosten zur Gebäudeunterhaltung. Sie sind auch eine Ursache für die aktuelle Haushaltssperre des Bezirks bis zum Jahresende. Und eine bevorstehende Sanierung des "Weißen Hauses" für mutmaßlich sechs Millionen Euro hätte der Bezirk wohl selbst nicht stemmen können. Sechs Millionen Euro soll zwar nun auch der Umzug kosten, wobei aber der Senat mit einem Darlehen aushilft und in den übrigen Dienstgebäuden Modernisierungsmaßnahmen vorgezogen wurden, die ohnehin unausweichlich waren.

Wie sehr sich die Trennung vom alten BVV-Sitz bezahlt macht, wird aber erst viel später klar werden. Nämlich dann, wenn König die Nebenkostenabrechnungen für die verbliebenen, nun sehr viel dichter genutzten Immobilien ins Haus flattern.

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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