Grillen mit Betreuung
Grillplatz im Preußenpark muss Fitness-Parcours weichen

Der Grillplatz im Preußenpark ist Geschichte. Einer der letzten öffentlichen Plätze, auf dem im Bezirk gebruzzelt werden durfte, wird zurückgebaut. Auf dem Areal soll Platz für Fitnessgeräte geschaffen werden. Damit ist nicht jeder einverstanden.

Felix Recke-Friedrich, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Bezirk, äußert sich kritisch und prophezeit, dass mit der Schließung des Grillplatzes im Preußenpark wieder mit einem Anstieg des illegalen Grillens gerechnet werden müsse. „Um dies zu verhindern haben wir als Freie Demokraten eine behutsame Erweiterung von öffentlichen Grillplätzen gefordert. Diese müssen attraktiv für Menschen sein und auch mit geeigneten Müllkonzepten versehen werden“, betont Recke-Friedrich.

Mit dem Grillplatz im Preußenpark verschwindet ein weiterer Platz zum öffentlichen Grillen. Bereits im Sommer ist der Platz am Goslarer Ufer dicht gemacht worden. Die Begründung des Bezirksamtes für die Schließung der Grillplätze: Zu viel Dreck und Müll. Darüber hinaus beschweren sich die Anwohner über die Geruchsbelästigung. Daher sind auch keine neuen freien Grillplätze an anderer Stelle geplant. Stattdessen wird überlegt, dass Grillen nur noch kontrolliert zu genehmigen. Stadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) erklärt, dass betreute Grillgelegenheiten die Lösung sein könnten. „Wir müssen ein Stück weit soziale Kontrolle sicher stellen“, sagt er. Sonst würde freies Grillen nicht funktionieren. Vorstellbar wäre, Grillplätze an Biergärten oder Restaurants anzuschließen. Dort könnten Grillgeräte gegen Geld ausgeliehen werden. Erste Gespräche mit potentiellen Partnern seien jedoch bisher nicht von Erfolg gekrönt.

Recke-Friedrich hält die Schließung des Grillplatzes im Preußenpark für reine Klientelpolitik. „Fitnessgeräte werden für teures Geld angeschafft und mangels Personal nicht gepflegt. Demzufolge werden die Geräte und der umliegende Bereich eher verwahrlosen als ein Grillplatz“, vermutet er. Auch die Linksfraktion hält nichts von dieser Maßnahme. Die Stadt gehöre allen und deshalb müsse es auch Flächen geben, auf denen Menschen entspannen können, ohne dafür Geld zu bezahlen, erklären die Linken und fordern dringend Ausweichflächen für die beiden geschlossenen Grillplätze.

Indes laufen die Umgestaltungsmaßnahmen für den Preußenpark. Die vorhandenen Fitnessgeräte aus der Mitte des Parks werden auf das einstige Grillareal versetzt. Was außerdem in den kommenden Monaten im Park im Zuge der Umgestaltung passiert, darüber wird in neun Schaukästen rund um den Park informiert.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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