Kompromiss für den Olivaer Platz: Jetzt wird’s multifunktional

60 Parkplätze, aber immer noch Ärger: Auch der Kompromissvorschlag bringt die Umbaukritiker nicht zum Schweigen. | Foto: Thomas Schubert
  • 60 Parkplätze, aber immer noch Ärger: Auch der Kompromissvorschlag bringt die Umbaukritiker nicht zum Schweigen.
  • Foto: Thomas Schubert
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Wilmersdorf. Drei Sitzungen am Runden Tisch – und ein Ergebnis, das die Extrempositionen lockert: Der Olivaer Platz soll nun als „multifunktionale Fläche“ die Anforderungen an einen Erholungsort erfüllen und 60 Parkplätze behalten. Doch auch dagegen wollen Anwohner klagen.

Die Lage schien festgefahren, das Beharren auf Prinzipien kaum zu lockern. Entsprechend erleichtert meldete Baustadtrat Marc Schulte (SPD) jetzt ein Ende der Verhandlungen. Und sprach im Stadtentwicklungsausschuss analog zu einer Papstwahl von aufgestiegenem weißen Rauch.

Konkret lautet die Einigung wie folgt: Statt dem von SPD und Grünen gewollten Wegfall von 123 Parkplätzen gilt nun ein Kontingent von 60 Abstellbuchten als gesichert. In wieweit darin Flächen für Elektromobilität und Carsharing eingeschlossen sind, darüber wird mit der CDU und der örtlichen Bürgerinitiative aber weiterhin gestritten.

Auch die Ausmaße des neuen Spielplatzes sind noch Gegenstand von Konflikten – selbst innerhalb der SPD werden hier Gräben deutlich. Dass die Attraktion für Kinder kommt, gilt immerhin als gewiss. Ebenso der Erhalt von einigen Stilelementen wie zum Beispiel einer Mauer. All diese Punkte würden im Umbaukonzept des Architekturbüros Rehwald nun Berücksichtigung finden, versprach Schulte. „Wir haben uns am Runden Tisch zunächst nur auf Dinge konzentriert, die unmittelbar den neuen Bebauungsplan betreffen“, fasste er zusammen.

Das Verhandlungsergebnis diene als „Maske für das weitere Verfahren“, wobei weitere Details in den Ausschussitzungen nach und nach eingearbeitet werden. Eine gewisse Eile scheint dadurch geboten, dass die 2,5 Millionen Euro Fördergeld aus dem Topf „Aktive Zentren“ nicht unbegrenzt lange zur Verfügung stehen werden. Als Zeitpunkt der Bebauungsplanfestsetzung nennt Schulte den Herbst 2016.

Dass man das Geld lieber im Topf lässt, darauf beharrt Raimund Fischer als Sprecher der Initiative. Er und seine Mitstreiter bezeichnen auch diese entschärfte Version des Umbauplans als Steuergeldverschwendung. Und anders als Schulte kann Fischer keinen Konsens erkennen. Für den Fall, dass der Olivaer Platz derart sein Gesicht ändert, käme aus seinem Lager eine Klage.

tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 272× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 908× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 251× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.