Kunst und Kultur ins HKW
Linke wollen kulturelle Zwischennutzung des HKW

Die Linksfraktion will das stillgelegte Heizkraftwerk Wilmersdorf zum Kulturtempel machen.  | Foto: Vattenfall
  • Die Linksfraktion will das stillgelegte Heizkraftwerk Wilmersdorf zum Kulturtempel machen.
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Die Raumsituation für Kunst- und Kulturschaffende aller Art ist im Bezirk schon länger prekär und der mit der Corona-Pandemie verbundene Stillstand des kulturellen Lebens trifft die Branche hart. Daher fordert die Linksfraktion in einem Antrag das Bezirksamt auf, sich für eine kulturelle Nutzung des Heizkraftwerks (HKW) Wilmersdorf einzusetzen.

Das Kraftwerk wird im Juni vom Netz genommen und steht dann leer. Der Leerstand könnte genutzt werden, das HKW für kulturelle Zwecke zur Verfügung zu stellen, finden die Linken. Das Bezirksamt soll mit Vattenfall als Eigentümer in Verhandlungen treten und erwirken, dass die Räumlichkeiten im Kraftwerk zu günstigen Konditionen Kunst- und Kulturschaffenden angeboten werden können.

Hierzu erklärt Frederike-Sophie Gronde-Brunner, kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Bereits seit letztem Sommer fordern wir die Einrichtung einer bezirklichen Anlaufstelle für die unbürokratische und schnelle Genehmigung zur Durchführung von Freiluftveranstaltungen. Doch bisher handelt das Bezirksamt viel zu schleppend und erkennt scheinbar die Notwendigkeit von zügigen Lösungen nicht.“ Resultate würden aber jetzt gebraucht. Nur so könne dem konstanten Sterben von Clubs, Kultur, Theatern und Ateliers entgegengewirkt werden. Mit dem Heizkraftwerk Wilmersdorf könnte im Bezirk ein Leuchtturmprojekt in zentraler Lage entstehen, so Gronde-Brunner.

Vorstellbar wäre nach Ansicht der Fraktion, im HKW sowohl Produktions-, Probe- als auch Präsentationsmöglichkeiten zur Zwischennutzung oder auch zur dauerhaften Nutzung unterzubringen. Der zentrale, aber abseits von Wohnbebauung gelegenen Standort würde ein enormes Potenzial an kulturell nutzbaren Räumlichkeiten bieten, begründen die Linken ihren Antrag.

Vattenfall sieht allerdings keine Möglichkeiten, die Idee umzusetzen. „Das gesamte Kraftwerksgelände ist eine Baustelle und nicht nur in der Zeit des Rückbaus der Schornsteine, sondern auch mit der Folgenutzung des Standorts sind verschiedene Bauaktivitäten erforderlich“, teilt Pressesprecherin Sandra Kühberger auf Nachfrage der Berliner Woche mit. Eine gleichzeitige Nutzung als Veranstaltungsfläche ließe sich mit Sicherheitsvorschriften nicht vereinbaren. Das HKW soll bis Ende 2022 zurückgebaut werden. Der Standort wird als Energiestandort erhalten bleiben.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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