Olivaer Platz: Initiative unterstellt absichtliche Verwahrlosung
Blütenduft und Uringeruch, Unrat in sprießenden Beeten. Und ein Spielplatz, vor dem sich Kinder gruseln. Der Ist-Zustand des Olivaer Platzes. Und womöglich auch ein Soll-Zustand? Mit diesem Verdacht trägt sich in diesen Tagen die Anwohnerinitiative um Raimund Fischer. An einem Runden Tisch läuft seit Wochen die Debatte über einen Kompromiss beim Umbau des einstigen Kleinods. Und um die Position von SPD und Grünen zu stärken, wonach die Totalerneuerung wegen der Verwahrlosung dringend nötig ist, soll der Augenschein Zweiflern die Zustimmung erleichtern, meint Fischer. "Wir haben hier einen fürchterlichen Zustand", klagt der Anwohner. "Es wird für nichts mehr gesorgt."
Getragen von eben diesem Frust, fand nun auch eine Einwohnerfrage ihren Weg auf den Schreibtisch von Baustadtrat Marc Schulte (SPD). Und der liefert Zahlen, wonach die Pflegeleistung durchaus nicht so klein ist, wie Bürger befürchten. Das Leeren der Müllbehälter und die Reinigung der Flächen erfolge von April bis Oktober viermal, von November bis März einmal wöchentlich, erklärt Schulte. Auf 7000 Euro habe sich der Pflegeaufwand 2014 summiert. "Wir lassen keinen Platz bewusst verwahrlosen", wehrt sich der Stadtrat gegen die Unterstellung. Was gewisse Mängel wie gebrochene Steinplatten anbelangt, würde man aber erst tätig werden, wenn klar wäre, dass ein Umbau vom Tisch ist. "Doch das heißt eben nicht, dass wir keinen Müll mehr abholen." Es zeige sich hierbei nur, dass der Pflegeaufwand der verwinkelten Anlage unverhältnismäßig hoch ist und man mit dem üblichen Turnus in Schwierigkeiten kommt.
Schon früher hatte Schulte darauf hingewiesen, dass Fördergelder nur einem Platzumbau zugute kommen können, aber nicht der zusätzlichen Pflege der bestehenden Anlage. Sollte das Projekt also platzen, hieße es: Der Ist-Zustand wird Dauerzustand. Der Idealzustand, wie ihn sich die Initiative wünscht, wäre Illusion.
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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