Einigkeit in Sachen Schulstraße
Pfalzburger Straße soll Einbahnstraße werden

Künftig soll die Schulwegsicherheit vor der Nelson-Mandela-Grundschule mittels Einbahnstraße geregelt werden.  | Foto:  K. Rabe
  • Künftig soll die Schulwegsicherheit vor der Nelson-Mandela-Grundschule mittels Einbahnstraße geregelt werden.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Die neu eingerichtete, temporäre Schulstraße vor der Nelson-Mandela-Grundschule gab immer wieder Anlass zur Kritik. Die Eltern hatten es selbst in die Hand genommen, das morgendliche Chaos vor der Schule durch Elterntaxis zu entschärfen. Der Bezirk musste sich den Vorwurf gefallen lassen, seiner Verantwortung nicht gerecht zu werden und die Eltern allein zu lassen. Jetzt wurde sich auf das weitere Vorgehen mit einem Kompromiss geeinigt.

„In einem Gespräch zwischen Elternvertretern der Nelson-Mandela-Schule, den zuständigen Vertretern des Straßen- und Grünflächenamtes und dem zuständigen Stadtrat wurde die künftige Strategie zur Verbesserung der Schulwegsicherheit erörtert und unmissverständliche Einigkeit über das weitere Vorgehen hergestellt“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Elternvertretung und des Bezirksamtes. Augenscheinlich hätten Missverständnisse bei der Kommunikation zu falschen Erwartungshaltungen bezüglich der Verantwortlichkeit bei der Umsetzung einer Schulstraße geführt, heißt es weiter. Die Praxis habe überdies gezeigt, dass die Kiss-and-Go-Zonen an der Hauptverkehrsstraße am Hohenzollerndamm aufgrund von zahlreichen Parkverstößen und hohem Verkehrsaufkommen nur unter enormem Aufwand freigehalten werden konnten, ohne neue Gefahrensituationen zu verursachen. Ebenso sei der tägliche logistische Aufwand für die Elternschaft extrem hoch. Bisher war es so, dass die Eltern 18 schwere Verkehrsschilder und Baken selbst auf- und abbauen mussten. Dafür hagelte es Kritik unter anderem von der Initiative Changing Cities (wir berichteten), die dem Bezirk mangelndes Engagement vorwarf.

In ihrem Gespräch haben sich Schule und Bezirksamt auf einen Kompromiss geeinigt. Im kommenden Jahr sollen nun im Umfeld der Nelson-Mandela-Schule bauliche und verkehrslenkende Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für die Schulkinder umgesetzt werden. Dazu gehört die Einrichtung einer Einbahnstraßenregelung sowie die Verbesserung von Sichtachsen und die Sicherung von Kiss-and-Go-Zonen. Der Bezirk prüft die Möglichkeit weiterer Maßnahmen zur Temporeduzierung in direkter Schulnähe. Das könnten beispielsweise Bodenschwellen sein. Die Maßnahmen sollen nach und nach im nächsten Frühjahr umgesetzt werden. Vereinzelt können sie in provisorischer Ausführung auch schon eher begonnen werden, sobald Planung, Ausschreibung und Witterung dies zulassen. Ob die derzeitige temporäre Schulstraße bis zum abgeschlossenen Umbau weitergeführt wird, darüber wird in diesen Tagen von der Gesamtelternvertretung entschieden.

Changing Cities begrüßt diese Einigung und setzt sich weiter für die Schulwegsicherheit ein. Sichere Straßen für Kinder seien sichere Straßen für alle. Berlin müsse endlich einen Leitfaden für Schulstraßen entwickeln, damit auch in der Hauptstadt die Kinder sicher und selbstständig zur Schule gelangen könnten, erklärt die Initiative. Dass Schulstraßen ein sinnvolles Instrument der Schulwegsicherung bilden, sei unstrittig, so Stadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne). „Es hat sich aber herausgestellt, dass das Instrument nicht in allen Verkehrssituationen umgesetzt werden kann. Komplexe verkehrliche Lagen mit vielbefahrenen Kreuzungssituationen sowie lange Entfernungen zwischen Kreuzungsbereichen und der Schule können damit kaum bewältigt werden. In diesen Situationen sind dann bauliche Maßnahmen das Mittel der Wahl“, erklärt er die Entscheidung für den Kompromiss.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

37 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 702× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.461× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.510× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.