Turnhalle wird Notquartier: 200 Betten in der Sportstätte eines Oberstufenzentrums

Daheim in einer Turnhalle: 200 Asylbewerber bezogen Quartier in der Prinzregentenstraße. | Foto: Thomas Schubert
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Wilmersdorf. Und noch ein Heim für Flüchtlinge: In der Prinzregentenstraße 33/35 erlebten Sportler eine Überraschung: Ohne Vorankündigung war die Halle der Leopold-Ullstein-Schule am 4. November vom Lageso beschlagnahmt worden. Willkommensbündnisse reagierten prompt.

Es sollte nur noch als letztes Mittel geschehen, dass Schulsporthallen wieder für die Einquartierung von Flüchtlingen herhalten müssen. Nun hat die Not ein Maß erreicht, dass die Senatssozialverwaltung binnen weniger Stunden diesen Trumpf ziehen musste. Dabei geschah die Beschlagnahmung der Halle in der Prinzregentenstraße so plötzlich, dass Sportler vor einer Zeile von Betten standen. Kurz darauf waren auch die Menschen, die in ihnen schlafen sollen, an Ort und Stelle.

„Unsere Willkommenskultur und Solidarität in der City West ist weiter gefordert“, warb Bürgermeister Reinhard Naumann um Verständnis. Es geht darum, 200 Flüchtlinge unter schwierigen Bedingungen ein würdiges Leben zu ermöglichen. Als Träger wirkt die Arpado GmbH, eine Privatfirma, die bereits ein Hostel und eine weitere Turnhalle betreibt. Sowohl Familien als auch alleinreisende Männer werden in der Halle ein Bleibe finden.

Umgehend reagierten auch die örtlichen Initiativen und mobilisierten über ihre Internetseiten freiwillige Helfer. „Die Halle ist baulich in Ordnung, leider gibt es nur wenige Nebenräume. Vier Umkleideräume kann man umfunktionieren in eine kleine Kinderbude, ein Büro, vielleicht einen Rückzugsraum für Frauen“, beschrieb Amei von Hülsen-Poensgen von „Willkommen in Westend“ ihren ersten Eindruck. „Die Menschen werden aber in der Halle essen müssen. Und im Moment erfordert es Fantasie, sich vorzustellen, dass da noch Biertische hinpassen.“ Die weiteren Hilfeleistungen übernimmt die Schwesterorganisation „Willkommen in Wilmersdorf“, die sich derzeit vor allem im ehemaligen Rathaus am Fehrbelliner Platz, wo 900 Flüchtlinge leben, engagiert.

Wenn Anwohner für die Menschen in der Prinzregentenstraße Spenden abgeben wollen, sollten sie die Waren wegen besserer Platzverhältnisse dorthin liefern. Empfangen werden sie am Zugang Brienner Straße 4. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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