Tunnelsanierung ist beschlossen
Verkehrszählung ergibt notwendige Öffnung des Schlangenbader Tunnels
Hoffnung für die Anwohner der Kieze rund um den Schlangenbader Tunnel: Nach Monaten extremer Verkehrsbelastungen gibt es nun Gewissheit. Die wichtige Verkehrsverbindung zwischen Wilmersdorf und Steglitz wird in den kommenden vier Jahren saniert und dann wiedereröffnet. Geduld und starke Nerven sind also weiterhin gefragt.
Seit April ist der Autobahntunnel der A100 gesperrt. Das führte zu Such- und Umleitungsverkehren durch die kleinen Anliegerstraßen, die zum Teil zu gefährlichen Situationen führte und die Nerven der Anwohner auf eine harte Probe stellte. Daher hätte der Senat nun nach intensiver Prüfung entschieden, den Tunnel wieder zu öffnen, erklärt Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU). Wie berichtet, stehen mit 32,5 Millionen Euro die Mittel für die Ertüchtigung des Tunnels im Haushalt bereit. Eine schnelle Öffnung kann es allerdings nicht geben, zunächst steht eine Asbestentsorgung an. Die solle zwei Jahre dauern, erklärt Schreiner.
„Ein weiterer Grund, den Tunnel wieder zu öffnen, ist die ohnehin stark befahrene A100, die nicht in der Lage ist, den Mehrverkehr so abzuwickeln, dass die umliegenden Gebiete geschützt werden“, teilt die Verkehrssenatsverwaltung in einer Presseerklärung mit.
Sämtliche Maßnahmen zur Minimierung der negativen Auswirkungen der Tunnelsperrung, wie die Anpassungen von Ampelsteuerungen oder die Einrichtung von Einbahnstraßen, hätten nicht zu den erhofften Verbesserungen beigetragen. Die Mehrbelastung des Hauptstraßennetzes in der Umgebung des Tunnels sei weiterhin eklatant, heißt es weiter in der Presseerklärung. Die Ergebnisse der jüngst abgeschlossenen Verkehrszählung haben ergeben, dass sich auf der Wiesbadener Straße zwischen Mecklenburgischer und Schlangenbader Straße Richtung Ost der Kfz-Verkehr um ein Plus von 119 Prozent mehr als verdoppelt hat. Ähnliches wurde auf der Mecklenburgischen Straße zwischen Wiesbadener und Friedrichshaller Straße Richtung Südwest ermittelt. Dort gibt es ein Plus von 82 Prozent. Die Folge davon ist eine erhebliche Verlagerung der Verkehre in die Nebenstraßen und die damit verbundene zusätzliche Lärm- und Schadstoffbelastung. Gerade das soll in kleinen Anwohnerstraßen vermieden werden. „Um einen fließenden Verkehr zu gewährleisten und die Wohngebiete zu entlasten, werden wir den Tunnel sanieren. Unsere Experten setzen nun alles daran, eine möglichst schnelle Wiedereröffnung zu ermöglichen“, sagt Schreiner. Vor vier Jahren werde das allerdings nicht möglich sein.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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