12. Ausgabe des Festivals Maerz Musik im Festspielhaus

Slagwerk Den Haag führt Michael Gordons "Timber" auf. | Foto: Elisabeth Melchior
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Wilmersdorf. Wer wissen will, wie zeitgenössische Musik klingt, muss nach Wilmersdorf kommen, denn hier findet vom 15. bis 24. März das weltweit bedeutendste Festival für aktuelle Musik statt.

Elf Uraufführungen und ebenso elf deutsche Erstaufführungen stehen auf dem Programm des zwölften "Festivals für aktuelle Musik" - "Maerz Musik" - im Haus der Berliner Festspiele in der Schaperstraße 24.Das heißt, mehr als zwei Drittel der dort gebotenen Klänge wurden in Deutschland noch nie gehört, und mehr als ein Drittel sogar nirgends auf der Welt zuvor. Insgesamt enthält das Festival 32 Veranstaltungen. Sieben Werke wurden von der Festivalveranstaltung selbst in Auftrag gegeben.

Mit der Übernahme der Intendanz der Berliner Festspiele durch Thomas Oberender änderte sich die Konzeption der einzelnen Veranstaltungsreihen von der Wurzel her. Sie wurden moderner, provokanter und stellen sich den Fragen der Zeit. Diese Veränderung fand auch in der personellen Verantwortung der Einzelfestivals ihren Ausdruck. Zu den wenigen Kontinuitäten gehört Matthias Osterwold, der 2002 das Festival als Nachfolger der Musik Biennale aus der Taufe hob. Noch in diesem Jahr wird er in Tirol das Musikfest "Klangspuren Schwaz" kuratieren.

Das diesjährige Festival beruht auf drei Säulen: "Schlagwerke", den Umbrüchen im Orient und auf Dramen. Letzteres wird unter anderem durch das Monodrama "Kassandra" von Michael Jarrell nach der Erzählung von Christa Wolf mit Sprecherin Anna Clementi repräsentiert. (Sonntag, 17. März, 20 Uhr im Radialsystem V). Das monumentale Videooratorium "The Cave" von Steve Reich und Beryl Korot mit dem "Ensemble Modern" thematisiert den Konflikt zwischen Juden und Arabern in Palästina. (Freitag, 22. März, 19.30 Uhr im Haus der Berliner Festspiele). Mit "Hasretim", einem musikalischen Road Movie von Marc Sinan, beginnt der zweite Teil von Maerz Musik, der sich neuer Musik aus islamisch geprägten Ländern des Mittelmeerraums widmet. (Mittwoch, 20. März, 19 Uhr im Kammermusiksaal der Philharmonie). Den Auftakt gibt am Freitag, 15. März, 20 Uhr im Haus der Berliner Festspiele der US-amerikanische Komponist Michael Gordon mit dem Werk "Timber", das von "Slagwerk" aufgeführt wird. Gordon versteht es, die akademische Kompositionslehre mit dem New Yorker Undergroundrock zu verbinden. In "Timber", sagt Matthias Osterwold, kommen mit einfachen Holzbalken ganz elementare Instrumente zum Einsatz, die von sechs im Kreis stehenden Musikern gespielt werden. Es folgt eine Reihe von Konzerten, in denen das Instrument Schlagzeug in der Neuen Musik beleuchtet wird. Das diesjährige internationale Symposium widmet sich dem Thema "Neue Musik im türkisch-arabischen Mittelmeerraum".

Informationen und Karten gibt es unter www.berlinerfestspiele.de. Die Kasse im Haus der Berliner Festspiele ist Montag bis Sonnabend von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
Frank Wecker / FW
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Lokalredaktion aus Mitte

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