Älteste dänische Kirche im Ausland feiert Jubiläum
1912 wurde von Hans Tausens die dänische Gemeinde in Berlin gegründet. Die Gottesdienste fanden in einem gemieteten Gemeindesaal in der Nachbarschaft des Halleschen Tores in der Neuenburger Straße 3 statt. Ihr erstes eigenes Kirchengebäude erhielt die Christianskirche 1928 in der heutigen Stresemannstraße, die damals noch Königgrätzer Straße hieß. 1965 verkaufte die Gemeinde diese Kirche mit dem Grundstück und zog nach Wilmersdorf. Am 15. Oktober 1967 wurde in der Brienner Straße 12 die heutige Christianskirken wiederum auf eigenem Grund eingeweiht. Außer der Kirche befinden sich dort der Gemeindesaal, eine Bibliothek, die Wohnung des Kirchendieners und ein kleines Wohnheim mit vier Zimmern, die hauptsächlich an Studenten vermietet werden.Die Kirche betreut die in Berlin und den neuen Bundesländern lebenden dänischen Christen. Außer dem wöchentlichen Gottesdienst gibt es Veranstaltungen, die im Kirchenblatt und auf der in dänischer Sprache gepflegten Internetseite der Kirche ( www.christianskirken.de) angekündigt werden. Die Kirche gibt ihren Mitgliedern auch ganz praktische Hilfe in behördlichen Angelegenheiten. Um der Gemeinde angehören zu können, muss man, sei es durch Staatsbürgerschaft oder Geburt, eng mit Dänemark verbunden sein. Man muss im christlichen Sinne getauft sein und sich zur dänischen Volkskirche bekennen.
Die Christianskirche ist die älteste außerhalb Dänemarks gegründete dänische Kirche. Sie arbeitet mit der dänischen Seemannskirche und der 1919 gegründeten dänischen Auslandskirche zusammen, die die Kirchenarbeit auch finanziell unterstützen. 2004 hatten sie sich zu einer Organisation zusammengeschlossen. Ansonsten wird die Kirchenarbeit aus Spenden, Erbschaften, Vereinsbeiträgen und dem Erlös des Weihnachtsbasars finanziert.
Die Geschichte der Christianskirche reicht weiter als 100 Jahre zurück. Vorläufer ist der 1880 für die dänischen reisenden Handwerksgesellen gegründete Verein "FREJA". 1905 lebten etwa 2000 Dänen in Berlin. Sie organisierten sich 1909 in dem Verein "Draußen", der von der christlichen Kinder- und Jugendorganisation skandinavischer Handwerker gegründet worden war.
Ende 2010 gehörten der Gemeinde 148 Mitglieder an, von denen die meisten in Berlin leben. Sie werden seit März 2011 von Pfarrerin Iben Vinther Nordestgaard betreut. Sie möchte, dass "alle, die in die Kirche kommen, sich in der Gemeinschaft geborgen und zu Hause fühlen" und sich eine gute Gemeinschaft in der Kirche bildet. Die 1973 in Aarhus geborene Theologin hat zuvor lange Zeit in London und an der dänischen Botschaft in Berlin gearbeitet. Von daher ist sie mit den Sorgen der Auslandsdänen vertraut.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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