Bezirksamt hat neue Pläne für das Schoelerschlösschen

Die geschwungene Barocktreppe wird geradlinig verlängert in das Obergeschoss führen. | Foto: Wecker
2Bilder
  • Die geschwungene Barocktreppe wird geradlinig verlängert in das Obergeschoss führen.
  • Foto: Wecker
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Wilmersdorf. "Die Schlüsselgewalt für das Schoelerschlösschen ist wieder beim Bezirk", informierte Kulturstadträtin Dagmar König (CDU) auf der jüngsten Tagung des Kulturausschusses. Jetzt hofft der Bezirk auf die Bereitstellung von Lottomitteln, um mit dem Ausbau des ältesten Bürgerhauses von Wilmersdorf in der Wilhelmsaue 126 beginnen zu können.

Nach den ursprünglichen Plänen sollte es zwar schon im Frühjahr 2012 mit der Bibliothek des verstorbenen Bundespräsidenten Johannes Rau ausgestattet und von Bernhard Paul möbliert eröffnet worden sein, doch das scheiterte daran, dass dem damaligen Bauherrn - der Stiftung Denkmalschutz - 500.000 Euro fehlten.

Nach einer Reihe rechtlicher Auseinandersetzungen befindet sich das Gebäude nun wieder im Vermögen des Bezirks. Der hofft, analog zur Villa Oppenheim dank neuer großzügiger Ausstellungsflächen später auch die Personalkosten für den laufenden Betrieb bewilligt zu bekommen. Gegenüber den ursprünglichen Plänen wurde ein völlig neues Raumkonzept ausgearbeitet.

Im Erdgeschoss wird links des Einganges ein Ausstellungsraum eingerichtet, der auch als Trausaal genutzt werden soll. Er wird den Intarsiensaal im Rathaus Charlottenburg als Trauort ersetzen, weil der aufgrund der Aufgabe des Wilmersdorfer Rathauses anderweitig genutzt werden wird. Mit der Verlagerung ins Schoelerschlösschen, das einen Fahrstuhl bekommen und behindertengerecht gestaltet wird, verfügt der Bezirk dann auch weiterhin über einen behindertengerecht zugänglichen Trausaal. Das neue Café rückt auf die rechte Seite, wo sich vor dem Innenausbau eine im Bauhausstil gestaltete Treppe befand, die bis in das Dachgeschoss führte. Deren Funktion übernimmt die geschwungene Barocktreppe, die bislang aus denkmalschützerischen Gründen funktionslos vor einer Wand endete. An die Stelle des früheren Baustellencafés kommt ein Arbeitsraum, der bei Trauungen als Warteraum genutzt wird. Ins Obergeschoss kommen ein weiterer Ausstellungsraum und ein Raum für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Toiletten und Arbeitsräume. Das Dachgeschoss wird nicht durch Trennwände unterteilt. Dort wird das Archiv aufbewahrt und erhält der Förderverein seinen Raum.

Es wird zwei feste Ausstellungen in dem Gebäude geben. Einmal soll bürgerliches Leben unter der Regentschaft der Hohenzollern von 1753 bis 1918 dargestellt werden. In der zweiten Ausstellung geht es um die Nutzungsgeschichte des Hauses in bezirklicher Verwaltung. Da wurde es mal größer und auch wieder kleiner, denn in den 30er-Jahren bekam es ein zusätzliches Stockwerk, dessen Räume als Heimatmuseum und von der Hitlerjugend genutzt wurden. Nach langem Streit über den Denkmalwert dieses Geschosses ist es im Zuge des jetzigen Umbaus wieder abgetragen worden.

Der vordere Teil des Gartens soll für die Freiluftrestauration vom Café mitgenutzt werden. Der zum Volkspark führende Teil wird von Förderverein mitgestaltet. Es gibt Überlegungen, hier wieder die von Friedrich II. für die Seidenproduktion angeordneten Maulbeerbäume anzupflanzen.

Frank Wecker / FW
Die geschwungene Barocktreppe wird geradlinig verlängert in das Obergeschoss führen. | Foto: Wecker
Künftiger Ausstellungsraum im Schoelerschlösschen. | Foto: Wecker
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 295× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 255× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 640× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.216× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.