Bürger engagieren sich für ihren Kiez
Hier gibt jeder, was er kann. Frank Sassoli kann etwas mehr. Mit über 1000 LED-Lampen erleuchtet er mit dem Weihnachtsbaum vor seinem Blumengeschäft nahezu den ganzen Adam-Kuckoff-Platz. Florian Krull, ein junger Mann aus dem Kiez, gestaltet am Rüdesheimer Platz eine der letzten Berliner Litfaßsäulen. Auch dabei geht es nicht ganz ohne Wall AG. Die hatte jene Litfaßsäule dem Bürgerverein Rüdinet geschenkt, als der Verein den Wettbewerb "Mittendrin Berlin" gewonnen hatte. Ergebnis dieses Wettbewerbs ist auch, dass die damalige Gründung fortbesteht und der Verein seither im Mai und im August ein Straßenfest ausrichtet. Mittlerweile greifen seine Aktivitäten noch weiter aus, sodass er Einfluss auf die gesamte Lebenssphäre im Kiez nimmt. An der Litfaßsäule, eine der letzten jener klassischen runden Werbetafeln im Stadtbild, wird jährlich das Hauptthema verkündet, um das sich die Aktivitäten von Rüdinet ranken. Im nächsten Jahr wird es der 100. Geburtstag des denkmalgeschützten Jugendstil-U-Bahnhofs der Station Rüdesheimer Platz sein. Mit dem Jubiläum wird eine vielschichtige Diskussion über moderne Mobilität verbunden.
Doch bevor es so weit ist, musste an der Litfaßsäule das ausgediente Thema dieses Jahres überbrückt werden, denn die Interessengemeinschaft wollte kein unansehnliches Stück Straßenmöbel stehen lassen. So hat sie dem jungen Künstler Florian Krull aus dem Kiez, der sich früher vor allem durch gesprayte Graffiti hervorgetan hat, die Möglichkeit gegeben, an der Litfaßsäule einen winterlichen Weihnachtsgruß an die Anwohner zu sprayen. Von den Kindern, die jetzt gern den kleinen Hang der Gartenanlage zum Rodeln nehmen, wurde die Sprayaktion aufmerksam und mit zusprechenden Kommentaren verfolgt. Die Farben wurden wiederum von Frank Sassoli zur Verfügung gestellt.
Rüdinet wird auch im nächsten Jahr seine Baumspendenaktion fortsetzen. In Zusammenarbeit mit der Naturschutzorganisation BUND werden die Baumscheiben rund um den Rüdesheimer Platz ansehnlich und einheitlich gestaltet werden. Die Arbeitsgruppe "Bäume für den Kiez" ist um die Gruppe "Bänke für den Kiez" ergänzt worden. Sie wird im Frühjahr die Bänke streichen und reparieren, was vom Senat gefördert wird. In der Spessartstraße wird an einem Baum eine neue Bank gebaut werden, die insbesondere den Bewohnern des Seniorenheims in der Hohensteiner Straße zugutekommen soll, wenn sie dort auf den Bus warten.
Die Interessengemeinschaft wird sich auch im nächsten Jahr wieder am "Tag des offenen Denkmals" beteiligen. Im Blickfeld des Interesses wird dann die Autobahnüberbauung in der Schlangenbader Straße stehen.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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