Bürgerinitiative gewinnt Barth-Preis und sucht Verstärkung

Jasmin Dulic (l.) und Peter Gnieczyk planen nach dem Gewinn des Barth-Preises die nächste Instandsetzung in der Gerhard-Hauptmann-Anlage. | Foto: Schubert
2Bilder
  • Jasmin Dulic (l.) und Peter Gnieczyk planen nach dem Gewinn des Barth-Preises die nächste Instandsetzung in der Gerhard-Hauptmann-Anlage.
  • Foto: Schubert
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Wilmersdorf. Sie verhinderten einen 80 Meter hohen Wohnturm vor ihrer Tür, verwandelten die Gerhart-Hauptmann-Anlage eigenhändig in einen Park. Jetzt plant die Initiative Fasanenplatz nach dem Gewinn des Erwin-Barth-Preises den nächsten Schritt.

Bis dieses Holz jemandem unter dem Hinterteil wegbricht, ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit. Morsch und verwittert stehen sie da, die Bänke in der Gerhart-Hauptmann-Anlage zwischen Meierottostraße und Bundesallee. Ein Zustand, den Jasmin Dulic und Peter Gnieczyk nicht länger hinnehmen wollen. Als Mitglieder der Bürgerinitiative Fasanenplatz haben sie schon deutlich dickere Bretter gebohrt. Denn dieser Park wäre kein solcher, hätten die beiden nicht zusammen mit etwa 30 Gleichgesinnten zahllose ehrenamtliche Stunden geleistet, Pflanzen gesetzt, Bäume gehegt und Unrat entfernt. Als ein Investor massiven Wohnungsbau am Haus der Berliner Festspiele durchsetzen wollte, der den Ort aus ihrer Sicht erdrückt hätte, sammelten sie Unterschriften, beeindruckten Politiker verschiedener Couleur. Und wendeten das Blatt.

Aus Jasmin Dulics Sicht erwuchs aus diesem Zwist mit der Zeit ein Gemeinschaftswerk, ein abwechselndes Geben und Nehmen zwischen Bürger und Staat: "So läuft es hier immer. Wir gehen mit einem Projekt in Vorleistung. Dann zieht der Bezirk nach." Jetzt also geht es nur noch um die Herrichtung von ein paar Bänken. Dabei lautet die Vereinbarung wie folgt: Sobald das Grünflächenamt frische Holzplanken liefert, übernehmen die Bürger das Montieren in Eigenleistung. Ein bloßer Anstrich genügt schon lange nicht mehr, "denn auf diesem morschen Holz", sagt Dulic, "platzt der Lack ständig ab."

Damit die Arbeit zum Wohle der Nachbarschaft leichter fällt, wünscht sich die Initiative Fasanenplatz für die Zukunft mehr helfende Hände und frische Ideen. Neuzugänge müssen dabei nicht meinen, die grobe Arbeit bliebe an ihnen hängen. "Was wir machen", erklärt Peter Gnieczyk "ist eben keine Mühsal, sondern etwas, das die soziale Bindung stärkt."

Wer die Initiative unterstützen oder Mitglied werden möchte, erreicht die Verantwortlichen per E-Mail unter bi-fasanenplatz@gmx.de oder unter 0151/21 18 55 27.
Thomas Schubert / tsc
Jasmin Dulic (l.) und Peter Gnieczyk planen nach dem Gewinn des Barth-Preises die nächste Instandsetzung in der Gerhard-Hauptmann-Anlage. | Foto: Schubert
Frisches Holz für morsche Bänke: Peter Gnieczyk und Jasmin Dulic planen die nächste Instandsetzung im Gerhard-Hauptsmann-Park. | Foto: Schubert
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 560× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 844× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 822× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.200× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.