Campus Daniel und Chabad Lubawitsch kooperieren

Als Nachbarn wollen Superintendent Harald Grün-Rath und Rabbiner Yehuda das angrenzende Grundstück erwerben. | Foto: Wecker
  • Als Nachbarn wollen Superintendent Harald Grün-Rath und Rabbiner Yehuda das angrenzende Grundstück erwerben.
  • Foto: Wecker
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Wilmersdorf. Der evangelische Campus Daniel und die konservativ ausgerichtete jüdische Bildungseinrichtung Chabad Lubawitsch sind seit Jahren gute Nachbarn. Ihre Einrichtungen grenzen an der Ecke Münstersche Straße / Brandenburgische Straße aneinander.

Ein weiterer Nachbar ist die Deutsche Rentenversicherung Bund. Die möchte ihr angrenzendes, etwa 7500 Quadratmeter großes Grundstück verkaufen. Sowohl Chabad Lubawitsch als auch der Campus Daniel haben einen entsprechenden Erweiterungsbedarf. Nun wollen sie gemeinsam dieses Gelände erwerben. "Die jüdische Grundschule in Westend platzt aus allen Nähten", sagt Rabbiner Yehuda Teichtal. Auf dem Gelände an der Münsterschen Straße stehen schon bunt bemalte Container, in denen provisorisch Kinder untergebracht werden, für die der Platz in der jüdischen Kita im Ruhwaldpark schon nicht mehr ausreicht. "Berlin ist für jüdische Bürger aus aller Welt wieder interessant geworden, sodass in den nächsten zehn Jahren mit einem starken Wachstum der jüdischen Bevölkerung zu rechnen ist. Darauf müssen wir uns einstellen", sagt der Rabbiner. Chabad Lubawitsch würde auf seinem Gelände Kindereinrichtungen, ein Lehrerseminar und eine neue jüdische Grundschule einrichten, die von allen Kindern unabhängig vom Glauben besucht werden darf.

Superintendent Harald Grün-Rath hingegen sieht den Kirchenbedarf am anderen Ende des Lebenszyklus. Die Kirche würde dort eventuell ein Altenheim und ein Hospiz einrichten - Einrichtungen, die auch dem jüdischen Nachbarn offen stehen.

Bisher ist alles noch Wunschtraum, denn das Gelände ist noch nicht verkauft und es gibt weitere Interessenten. Das aktuelle Verkehrswertgutachten weist für das Gelände einen Kaufpreis von 5,6 Millionen Euro aus. Ende März wird ein neues Gutachten erstellt, das aller Wahrscheinlichkeit nach einen höheren Wert ansetzen wird. Seitens Chabad Lubawitsch stehen drei Millionen Euro aus Spenden für den Sofortkauf zur Verfügung. Auch der Superintendent versichert, dass der evangelische Kirchenkreis aus mehreren Quellen über die entsprechende Kaufsumme verfüge. Die letzte Entscheidung über den Zuschlag für den Grundstücksverkauf trifft die Aufsichtsbehörde der Rentenversicherung. Das ist das Bundesministerium für Arbeit und Soziales,.

Zu dem jüdischen Bildungszentrum gehören gegenwärtig das Familienzentrum Rohr Chabad und das Szloma-Albam-Haus. Auf dem Campus Daniel befinden sich unter anderem die Daniel-Kirchengemeinde, die evangelische Familienbildung und die evangelische Grundschule Wilmersdorf.

"Wir freuen uns, hier gemeinsam mit dem jüdischen Bildungszentrum etwas zu beginnen und Impulse für die Stadt geben zu können", sagt Harald Grün-Rath. "Unsere Einrichtungen werden den multikulturellen Schmelztiegel der Berliner Gesellschaft widerspiegeln", ergänzt Yehuda Teichtal.

Frank Wecker / FW
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.808× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.157× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.765× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.679× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.