Der Rheingau ist beim Sommerfest zu Gast
Anlass ist die vor 100 Jahren, am Sonntag 12. Oktober 1913, in Betrieb genommene U-Bahnlinie vom Wittenbergplatz zum Thielplatz, die heutige U 3. Mit der Strecke wurde auch der U-Bahnhof Rüdesheimer Platz in Betrieb genommen, der durch seine Pracht auffällt. Seine Architektur und Ausgestaltung nimmt Bezug auf den Rheingau, der auch dem umliegenden Wohnviertel den Namen gibt. Diese prächtige Ausschmückung erfolgte in Konkurrenz zu Charlottenburg, das von der Strecke berührt wird. Charlottenburg und Deutsch-Wilmersdorf waren damals stolze, reiche und selbstständige Gemeinden. Sie konkurrierten miteinander um die Ansiedlung finanzstarker Steuerzahler. Wilmersdorf nutzte dazu den Prunk seiner U-Bahnhöfe. Heute sind beide zu einem Verwaltungsbezirk der Großstadt verschmolzen worden. Mit dem Verein "Rüdinet" haben sich die Anwohner eine Organisation geschaffen, womit sie die unzureichend ausgestattete kommunale Verwaltung unterstützen und auch teils deren Aufgaben übernehmen. Das erfolgt überwiegend ehrenamtlich. Ihr 14. Fest um den Siegfriedbrunnen auf dem Rüdesheimer Platz bietet allen Bürgern Gelegenheit, das Erreichte zu würdigen und sich auf die nächsten Ziele zu orientieren. Zu den Zielen gehört, dass die Bürger die im Vorjahr erreichte Neupflanzung von 24 Bäumen aus eigenem Spendenaufkommen in diesem Jahr auf 30 erhöhen wollen. Über die Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen für das Leben im Kiez können die Gäste diskutieren, wenn am Sonnabend um 13.15 Uhr alle Direktkandidaten für die bevorstehende Bundestagswahl auf der Bühne den Bürgern Rede und Antwort stehen. Offiziell wird das Fest am Rüdesheimer Platz vom Schirmherrn und Bürgermeister Reinhard Naumann, von Bürgermeister Volker Mosler (CDU) aus der Partnerstadt Rüdesheim und der Weinkönigin des Rheingaus am Sonnabend um 12.30 Uhr eröffnet. Auf der Bühne ist am Sonnabend von 11 bis 22.30 Uhr und am Sonntag von 10 bis 20 Uhr Programm.
Für die Kinder wird in bewährter Weise auf 200 Metern Straßenlänge vom Rüdesheimer Platz 1 bis 6 eine "eurofreie Zone" eingerichtet, auf der alle Angebote und Spiele wie das Schlauchbootrennen, Diabolo, Peitschenkreiseln, Sackhüpfen, Stelzenlauf, Balanceteller kostenlos sind. An dem Kinderprogramm sind die Schreberjugend aus dem Mossestift, die Pfadfinder, die Gartenarbeitsschule und das DRK mit Schaubootvorführungen im Wasserbecken beteiligt. In einem Zelt können die Kinder Mobiles basteln. Die Polizei kaum mit einem Informationsstand und codiert Fahrräder zum Schutz vor Diebstahl. An beiden Tagen findet auf der Landauer Straße der bewährte Kunst- und Antikmarkt mit über 90 Händlern, die Kunsthandwerk und Antiquitäten anbieten und auch mit kulturellen Darbietungen aufwarten, statt.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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