Finale der School-Finals am 13. Juni
"Das mit Abstand Schlimmste, das uns in der 20-jährigen Geschichte der School-Finals passiert ist, war, als wir das Finale wegen Regens abbrechen mussten", sagt Organisator und Initiator Mathias Ramsauer. Auch in diesem Jahr wird er wieder von der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie dem Streetball-Team der gemeinnützigen Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit tatkräftig unterstützt. "Deshalb wünsche ich mir auch für dieses Finale nur eines: bloß keinen Regen."Beim vierten und letzten Vorentscheid der School-Finals, der am 7. Juni im Horst-Dohm-Eisstadion ausgerichtet wurde, waren nur sechs Teams von Wilmersdorfer Schulen mit am Start: Immerhin eine qualifizierte sich für die Endrunde. Das Herrenteam "Eh Damijan" von der Marie-Curie-Oberschule setzte sich in der Altersklasse der Jahrgänge 1995 und älter durch.
In zehn Altersklassen, getrennt nach Mädchen und Jungen, waren auch bei diesem Vorentscheid, an dem 92 Mannschaften teilgenommen hatten, die Sieger ermittelt worden. Doch die School-Finals waren und sind auch in ihrem 20. Jahr ein Event, bei dem es um viel mehr als nur ums Gewinnen und Verlieren geht. Die Grundidee ist dabei so simpel wie grandios: Die Spiele werden alle ohne Schiedsrichter durchgeführt. Die Schüler müssen sich untereinander einigen. Fairplay, Respekt und ein vernünftiger Umgang miteinander sind die Schlagworte. Das klappt mal besser und mal schlechter, wie auch Ramsauer zu berichten weiß: "Ich steche dich ab! Diesen Spruch habe ich in unserer Anfangszeit etliche Male gehört."
Doch die Initiatoren bewiesen Durchhaltevermögen: Fahnder in Zivil oder Ramsauer selbst, der wie er sagt in seiner besten Zeit bei 1,90 Meter Körpergröße 100 Kilogramm auf die Waage brachte, sorgten für Ruhe: "Ich gehe bei jedem Streit sofort dazwischen. Da hilft mir auch meine Nahkampfausbildung", sagt Ramsauer mit einem Augenzwinkern, wird aber sofort wieder ernst: "Wer nicht nach unseren Regeln spielen wollte, ist rausgeflogen. Diese Sprache haben sie alle verstanden."
Es wurde am 7. Juni aber auch richtig guter Streetball gespielt: So scharten sich bei den Partien des Charlottenburger Teams "Berlins Finest" von der Schiller OG regelmäßig zahlreiche Kinder und Jugendliche um den Court, um Marvin Omuvwie spielen zu sehen. Der erst 15-Jährige, der im Sommer vom TuS Lichterfelde zum Bundesliganachwuchs von ratiopharm Ulm wechseln wird, ist ein großes Talent. "Unser Ziel war es immer, den Kindern und Jugendlichen auch diesen wunderschönen Sport Streetball näher zu bringen", verrät Ramsauer. Und mit einem Augenzwinkern endet er: "Ich freue mich diebisch, dass man heutzutage auf Berliner Straßen viel mehr Kinder mit einem Basketball unter dem Arm sieht als mit einem Fußball."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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