Fußballer vom Berliner SC siegen zum 3. Mal in Folge
Der Triumph über den Traditionsklub aus dem Norden war der dritte Sieg in Folge. Damit kletterte die Truppe um Trainer Ekrem Asma in der Tabelle auf Platz fünf. Doch nach dem Schlusspfiff musste der Coach erst einmal durchatmen: "Unsere erste Halbzeit heute war richtig schlecht", kritisierte Asma. Allerdings machte er dafür nicht nur seine Mannschaft verantwortlich. "Ich habe ein falsches System spielen lassen und diesen Fehler in der Halbzeit korrigiert", erklärte der Coach. "Nach der Pause war es dann ein ganz anderes Spiel und letztlich auch ein verdienter Sieg für uns." Dabei hatten die Mannen von der Hubertusallee noch Glück, überhaupt mit einem 0:0 in die Kabinen gegangen zu sein. Denn in der 20. Minute hatte Torwart Mirco Langen sein Team mit einem gehaltenen Elfmeter vor einem Rückstand bewahrt. Doch dann kam die rettende Halbzeit, in der Asma taktisch und personell reagieren konnte. Mit Nico Wolski und Calvin Abdulai-Conteh brachte er zwei neue Spieler - seine Mannschaft agierte nun viel druckvoller, aggressiver und störte die Füchse bereits im Spielaufbau. Nahezu folgerichtig fiel nach 50 Minuten das 1:0 durch den eingewechselten Abdulai-Conteh. Sehenswerter als das Tor selbst war aber die sensationelle Vorarbeit von Onay Tokgöz. Der Spielmacher hatte ein tolles Solo hingelegt, bei dem er einige Füchse nahezu schwindelig gespielt hatte, und den Ball maßgerecht in die Mitte gepasst. In der Folge dominierte der BSC das Spiel, ohne aber den Sack endgültig zu machen zu können. Die Füchse wurden aber nur bei Freistößen und Eckbällen halbwegs gefährlich. Es lief bereits die Nachspielzeit, als der Sohn des Trainers, Tolgay Asma, mit einem verwandelten Freistoß den Treffer zum letztlich verdienten 2:0 erzielen konnte.
Nach dem etwas holperigen Saisonstart - zwei Niederlagen und zwei Unentschieden - kommt der BSC nun also langsam ins Rollen. "Wir hatten viele verletzte Spieler, ein paar Urlauber. Deshalb wusste ich, dass wir ein paar Wochen brauchen werden, bis die Mannschaft ihr Leistungsvermögen abrufen kann", erklärte Coach Asma. Der Wendepunkt war womöglich das 2:2 am 4. Spieltag bei Hertha 03 Zehlendorf - dem absoluten Topfavoriten in der Berlin-Liga. "Es gibt Gegner, gegen die kann und will ich einfach nicht verlieren. Die Zehlendorfer gehören definitiv dazu", erklärte Asma mit einem verschmitzten Lächeln. Und so sind die Wilmersdorfer in der Tabelle mittlerweile nicht nur dort angekommen, wo man sie von ihrer Spielstärke her auch erwarten darf - jetzt munkeln schon wieder einige Fans und Fachleute, dass diese Truppe durchaus das Zeug hat, auch um den Aufstieg mitzuspielen. Asma wiegelte jedoch umgehend ab: "Viele meiner Spieler sind noch sehr jung. Und da wir Amateure und keine Profis sind, haben sie alle das Recht, auch mal ein schlechtes Spiel abliefern. Letztlich wollen wir hier in erster Linie attraktiven und sehenswerten Fußball spielen. Manchmal klappt das und manchmal nicht - wie im richtigen Leben."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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