Wilmersdorf. Her mit der Straßenquerung und Tempo 30, weg mit dem Autobahnflair: Am Bundesplatz erarbeiteten Bürger in Eigeninitiative ein Konzept zur Stadtverschönerung. Nachdem die 220 Freiwilligen eine Mappe vorgelegt haben, sind jetzt endgültig die Politikgremien am Zug.
Sie betrachteten das Problem, als seien sie die verantwortlichen Politiker. Sie erschufen eine Arbeitsgrundlage, als seien sie bezahlte Planer. Jetzt sind Wolfgang Severin und seine Helfer von der Initiative Bundesplatz an dem Punkt angelangt, an dem sie sich Gegenleistungen wünschen. Sie fordern die Entscheidungsträger auf Bezirks- und Landesebene zum Handeln auf. Zumindest im Ausschuss für Stadtentwicklung gab es keine Widerworte. Was die Politiker an die Hand bekamen, war ein Heft, das die Ergebnisse einer Zukunftswerkstatt griffig zusammenfasst. "Experten haben uns gesagt, dass hier etwas entstanden ist, was den Masterplan eines professionellen Büros in den Schatten stellt", nahm Severin vorweg. Ausgehend von 50 Ideen in sechs Themenfeldern gelangen die Ausführungen zu 15 dringenden Forderungen. Ganz vorne dabei: zwei Querungen zum Bundesplatz einrichten, damit ihn Erholungssuchende gefahrlos erreichen. Dazu Tempo 30 an den Spangen, eine Verringerung der Fahrspuren und ein Lichtkonzept für die Unterführung der A 100. Als Fernziel skizziert wird die Schließung des Nord-Süd-Tunnels, einer trennenden Scharte im Stadtgefüge. Alles in allem handle es sich um den "Einstieg zum Ausstieg aus der autogerechten Stadt", sagte Severin.
Der zuständige Stadtrat Marc Schulte (SPD) fand dann auch lobende Worte für ein "Maßnahmenpaket, das dabei hilft, die Verharrungskräfte in der Verwaltung aufzulösen". In Absprache mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wolle er eine Verwirklichung der Forderungen vorwärts treiben.
Nicht unerwähnt ließ Severin aber eine niederschmetternde Tatsache. So seien auf dem Platz kürzlich 700 Blumen - und damit das sichtbare Zeichen von 3000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden - systematisch beseitigt worden. Dies verdeutliche das Ausmaß der Misere: Der Bundesplatz gilt aus Behördensicht bislang als Verkehrsinsel statt als grünes Herz im Kiez.
Thomas Schubert / tsc
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