Kommunale Galerie zeigt Landschaftsmaler Louis Busmann
Das Besondere im Banalen, Naturstudien mit schonungslosem Blick ins Detail. Werke Luis Busmanns dürften Kenner auch ohne Etikettierung erkennen.
Und was er vier Dekaden lang perfektioniert hat, erschließt sich Kunstfreunden nun beim Gang in die Kommunale Galerie, die ihm von Anfang an gewogen war. Busmann, der Berliner Impressionist, und die Ausstellungsadresse am Fehrbelliner Platz - diese gemeinsame Geschichte wird derzeit um ein Kapitel reicher.
Man erblickt die Vegetation von Panama, in ihrer subtropischen Üppigkeit nachgebildet. Einen Strandabschnitt, der hinter einem Geröllhaufen mit Tausenden, einzeln gezeichneten Kieselteinen fast verschwindet. Den Berliner Spreepark mit Schmalspur-Gleisen, aus der Ferne betrachtet beinahe fotorealistisch, aus der Nähe impressionistisch weich und verklärt. Busmanns Wiedergabe von Natur setzt sich aus wenigen wiederkehrenden Elementen zusammen. "Doch er reist im Wissen durch die Welt, dass Steine, Gräser und Gewässer immer verschieden sind", sagt Kunstkenner Professor Matthias Koeppel, der den Facettenreichtum zur Ausstellungseröffnung beschrieb. Kurios: "Busmann hat sogar eine Skala der Durchsichtigkeit des Wassers erstellt."
Dass er rund um den Globus Eindrücke zu sammeln vermag, verdankt Busmann familienbedingten Privilegien beim Fliegen. Und auch wenn er auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan paradiesische Gegebenheiten findet - dass dort Sperrmüll liegt, unterschlägt er dem Betrachter nicht.
Die eigentliche Klasse des Malers erschließt sich nach Koeppels Ansicht aber beim Abbilden simpler Grashalme. "Grün ist eigentlich eine Farbe, die einem Künstler leicht entgleiten kann", betont der Professor. Busmann werde auch dieser Tücke des Landschaftsmalens Herr.
Seine aktuelle Schau bildet den Auftakt der Feierlichkeiten zum 40-jährigen Galeriebestehen, das Leiterin Elke von der Lieth in mehreren Etappen begehen möchte. Den Höhepunkt erreicht das Fest im Herbst, wenn eine Sonderausstellung mit Werken aus den eigenen Beständen erlebbar wird - mehr als 1000 Künstlern verschaffte die Galerie bislang einer Bühne. Wenn es nach Kulturstadträtin Dagmar König (CDU) geht, dürfen sie am Geburtstag gerne Anteil nehmen: "Überraschen Sie uns mit Ihrer selbst gestalteten Grußkarte!"
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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