Miguel Levin feiert 30 Jahre Berliner Bühne
Die Ausstellung zeigt Bilder von Auftritten unter anderem in der Werkstatt der Kulturen und in der Garderobe des Theaters Coupé, zeigt seine Kostüme und seinen Reisekoffer für die Tourneen.Zur Vernissage kamen zahlreiche Nachbarn aus der Trautenaustraße wie die Journalistin Lea Rosh, Schüler und Eltern der Cecilienschule und der Kiezaktivist Karl-Heinz P. Otto. Aus der Nachbarschaft kam auch der langjährige Intendant von Deutschlandradio, Prof. Ernst Elitz, der die Laudatio hielt. Er schilderte die Auftritte Miguel Levins im Theater Coupé am Hohenzollerndamm 177 und die ungewöhnliche musikalische Atmosphäre, die Miguel Levin allein mit seinen mehr oder weniger "öffentlichen" Proben in seinem Wohnhaus geschaffen hat. Besonders hob er jedoch hervor, dass Miguel Levin in seinen Konzerten eine Brücke zwischen dem warmherzigen verführerischen argentinischen Tango und den kalten frechen Berliner Chansons schlägt.
Wie der Ausstellungstitel "30 Jahre: Buenos Aires in der Berliner Luft - Retrospektive" schon sagt, verbindet er die schöne Luft der argentinischen Hauptstadt mit der Berliner Luft. Davon bekamen die Gäste der Vernissage eine Kostprobe. Mühelos wechselte er von Chansons von Maria Elena Walsh zu Berlinliedern. Dabei folgte er jedoch nicht den Interpretationen von Hildegard Knef oder Zara Leander, sondern trug sie in einer eigenständigen Interpretation vor.
Miguel Levins Vater stammt aus Berlin und seine Mutter ist Argentinierin. Geboren in Argentinien, liegt ihm der Tango gewissermaßen im Blut. Dort hat er auch seine erste Ausbildung zum Schauspieler am Konservatorium von Buenos Aires absolviert. 1983 kam er nach Berlin, wo er nicht nur sein Gesangstalent entdeckte, sondern auch Wilmersdorfer wurde. In Berlin war er in unterschiedlichen Rollen im Charakterfach unter anderem am Schiller Theater, in der Akademie der Künste, im Kulturforum und dem Künstlerhaus Bethanien zu erleben. Besonders gefragt ist er mit seinen Soloabenden, die immer wieder den Tango in den Mittelpunkt stellen.
"Ich bin weniger ein Tangosänger im üblichen Sinn", sagt Miguel Levin über sich. "Ich bin ein Interpret des traurigen Gedankens, den man tanzen kann. Der Tango ist eine Musik, die Theater bedeutet. Jeder Tango ist eine Arie, ein Schrei der Melancholie, Traurigkeit und Sinnlichkeit."
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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