"Musikalische Grundschule" geht in die zweite Staffel

Laura und Sarah erläuterten Sandra Scheeres das Mosaik im Treppenhaus ihrer Schule. | Foto: Wecker
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Wilmersdorf. Seit dem vorigen Schuljahr ist die Birger-Forell-Schule in der Koblenzer Straße 22-24 zertifizierte "musikalische Grundschule".

Damit ist sie eine von 17 Schulen Berlins, die dieses Zertifikat verliehen bekommen haben. Im Unterschied zu den musisch betonten Schulen, die vor allem das Fach Musik verstärkt unterrichten wollen, soll mit der "musikalischen Grundschule" erreicht werden, dass Musik alle Fächer durchdringt und in den gesamten Schulalltag hineinwirkt. Dabei geht es um einen langfristigen Prozess, der vom ganzen Kollegium und den Eltern mitgetragen und beeinflusst wird.Diese Idee wurde von Ute Welscher von der Bertelsmannstiftung entwickelt. Zunächst wurde das Projekt von 2005 bis 2010 an rund 90 hessischen Schulen etabliert. 2009 folgte Berlin und jetzt sind auch Bayern, Thüringen und Niedersachsen beteiligt. In diesem Schuljahr wird in Berlin eine zweite Staffel mit 20 weiteren Schulen gestartet. Vor diesem Start haben Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD) und die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bertelsmannstiftung Liz Mohn die Birger-Forell-Schule besucht, um mit den Lehrern Erfahrungen aus diesem Projekt zu beraten und den Unterricht zu besuchen.

Ausgangspunkt waren zunehmende Verluste der musischen Ausbildung der Kinder. "Die Bertelsmannstiftung hielt es für wichtig, dem entgegenzusteuern", sagte der Berliner Projektkoordinator der Stiftung Christoph Halle zur Berliner Woche. "Dabei hat sich herausgestellt, dass sich die Leistungen der Schüler nicht nur in den musischen Fächern, sondern in allen Fächern verbessern." Dies ist der Grund, warum dieses Projekt jetzt mit noch größerem Schwung in die zweite Phase geht. Davon, wie sehr diese Bildung das Selbstbewusstsein und auch das Auftreten der Kinder stärkt, konnten sich die Senatorin und die Verlegerin überzeugen, als ihnen Laura und Sarah aus der vierten Klasse ein Mosaik erläuterten, das die Schüler angefertigt und im Treppenhaus angebracht hatten.

An der Birger-Forell-Schule koordiniert Heike Sydow die Aktivitäten der "musikalischen Grundschule". Dazu gehören unter anderem: Tanz zu Schulveranstaltungen, Treppensingen, Trommelprojekte, die Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Hanns Eisler, die Bildung eines Lehrerchores, Talentabende und spezielle Fortbildungen. Dem soll noch ein Schulliederbuch hinzugefügt werden. Die Kinder werden zum Singen ermutigt. Sie erlernen einen erfindungsreichen und spielerischen Umgang mit der eigenen Stimme. Sie werden geschult Klänge, Geräusche und Stille bewusster wahrzunehmen, sowie experimentell mit Tönen und Alltagsgeräuschen umzugehen. In einer "musikalischen Grundschule" werden sie den Rhythmus entdecken, der in der Sprache steckt, Zahlenspiele musikalisch umsetzen, Farben zu Tönen machen, gemeinsam an Klanginstallationen arbeiten und eigene Instrumente bauen. Allein in Berlin fördert die Bertelsmannstiftung die "musikalischen Grundschulen" in beiden Staffeln mit insgesamt 210 000 Euro.

Frank Wecker / FW
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Lokalredaktion aus Mitte

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