Toiletten an der Berliner Straße sind verschlossen
Tatsächlich sind die Toiletten seit Monaten kaputt, beschwerten sich Leser bei der Berliner Woche. Die Mitarbeiter des dort befindlichen Steinmetzbetriebes müssen bis zum Rathaus oder in benachbarte Geschäfte gehen, wenn sie ein dringendes Bedürfnis haben. Einzige noch benutzbare Toilette ist die Damentoilette neben dem Aufgang zur Feierhalle. Bei einem Mann, so berichten Besucher, der es strikt ablehnte auch in höchster Not die strikte Geschlechtertrennung zu durchbrechen, ging diese Konsequenz in die Hose.
Auf Nachfrage der Berliner Woche teilte das Bezirksamt, mit, dass die Zustände bekannt wären. Es wurden auch schon die Handwerksbetriebe beauftragt. Man werde darauf pochen, versprach Baustadtrat Marc Schulte (SPD), dass die Toiletten bis zum Totensonntag wieder funktionieren würden. Ausnahme bildet die Herrentoilette rechts des Krematoriums. Die sei baufällig. Ein zweiter Besuch der Berliner Woche nach dem Totensonntag auf dem Friedhof ergab, dass sich die Zustände nicht verbessert, sondern sogar noch verschlimmert haben: Nun funktioniert auch die Behindertentoilette nicht mehr, die zweite Damentoilette ist, wie der zitierte Aufkleber ausweist, geschlossen. Einziger Fortschritt ist, dass der Zugang zur baufälligen Herrentoilette mit Flatterband abgesperrt wurde.
Der eingangs zitierte Hinweis, dass sich die Damen "in dringenden Fällen" in die Büsche schlagen sollen, hat ein ungehaltener Besucher mit offensichtlich viel Humor über die amtliche Verlautbarung des Friedhofsleiters geklebt. Überklebt wurde aber ein ebenfalls nicht ernst zunehmender Hinweis, dass man doch die Einrichtungen am Krematorium links und rechts neben dem Aufgang zur Feierhalle benutzen möge. Doch wie geschildert ist die Toilette rechts des Aufgangs baufällig, wo ein neues fröhlich im Winde flatterndes rot-weißes Band den Zugang versperrt.
So bleibt zu hoffen, dass die erneute Nachfrage der Berliner Woche beim Amt den Politikern die Nöte der Bürger bewusst macht, und sie vielleicht schon bis zum Erscheinen dieser Ausgabe Abhilfe geschaffen haben.
Auf dem Friedhof an der Berliner Straße haben eine Reihe verdienstvoller Bürger, denen der Bezirk mit Namen von Straßen, Plätzen und Schulen gedenkt, ihr Ehrengrab. Zu ihnen gehören die Stifter Georg Christian und Amalie Auguste Blisse, der Komponist Leon Jessel, der Schauspieler Rudolf Platte, der Architekt Heinrich Seeling und die Pädagogin Hildegard Wegscheider.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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