Volkspark verkommt zur nächtlichen Partyzone
Sogar einen Dank an das Bezirksamt gibt es von "Jannah": "Da ich andere grüne Flecken in Berlin kenne, hier mal ein Dank an das zuständige Bezirksamt: Es ist toll, wie Ihr es schafft, die Wiesen zu pflegen und im Sommer nicht verbrennen zu lassen. Und dass der Müll regelmäßig abgeholt wird: klasse! Woanders sind solcherart Tätigkeiten längst eingespart."Wenn es dem Bezirk mit hohem Aufwand gelingt, solche Kleinode zu erhalten, finden sich doch leider immer wieder Bürger, die solche Oasen zerstören und sich dabei rücksichtslos über geltende Ordnungen hinwegsetzen. Weil gelärmt wird und ganze Parkareale bei schönem Wetter unter Grilldunst verschwinden, wurden die Grillmöglichkeiten eingeschränkt. So stellten schon Gäste des Volksparks fest: "Es ist schön, dort Zeit zu verbringen, ob beim Joggen oder beim Sonnen. Was mir missfällt, ist, dass sich viele Jugendliche im Sommer abends treffen und trinken und dann leider ihren Müll nicht mitnehmen."
Ein anderer Diskussionsteilnehmer im Internetforum bemängelt, dass nicht gegrillt werden darf: "Der Park ist wirklich schön, relativ sauber und gut gepflegt. Man kann wunderbar Joggen oder Radfahren. Für Kinder gibt es mehrere Spielplätze und sogar für Hunde gibt es ein eigenes Auslaufgehege. Nur schade, dass man hier nicht grillen darf."
Einige Bürger haben für sich entschieden, diesem Mangel abzuhelfen. Damit ihr Vergnügen nicht gestört wird, bevorzugen sie die Nachtstunden. Für die Anwohner kommt außer dem ärgerlichen Müll, dessen Beseitigung den Bezirk viel Geld kostet, das für die eigentliche Parkpflege dann nicht mehr zu Verfügung steht, noch die Lärmbelästigung durch die Partygäste hinzu. Mehrere solcher wilden Partys hat unser Leser Sven Brandt dem Bezirksamt aufgelistet: "In der Nacht vom 12. zum 13. Juni waren große Gruppen trinkender und laut lärmender Jugendliche bis in die frühen Morgenstunden (7.30 Uhr) in Aktion. Das ist eine Zumutung für alle Anwohner in den angrenzenden Straßen, die am Morgen arbeiten müssen."
Mehrfach musste er aber auch feststellen, dass sich Mitarbeiter des Ordnungsamtes scheuten, gegen diese Ordnungswidrigkeiten vorzugehen. In einem regen Briefwechsel mit dem Bezirksamt verlangt er, Abhilfe zu schaffen.
Ordnungsstadtrat Marc Schulte (SPD) verspricht: "Ich werde weitere Kontrollen im Rahmen der Regelarbeitszeit veranlassen." Die endet jedoch um 22 Uhr, wenn die Party gerade mal richtig in Fahrt kommt. Im Rahmen des Jugendschutzes hat er aber auch Kontrollen nach 24 Uhr geplant. Die können jedoch nicht regelmäßig durchgeführt werden. Es ist ein gesellschaftliches Problem, dass sich durch ordnungspolitische Maßnahmen nicht abstellen lässt. Sollen die Anlagen dauerhaft der Freude der Allgemeinheit dienen, muss es allgemeiner Konsens sein, dass Regelverstöße nicht geduldet werden.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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