Werbeplakat statt Gedenktafel
Der gebürtige Schwabe Ludwig Pfau schrieb es 1849 unter dem Eindruck der Geschehnisse der Badischen Revolution. Sie wurde von preußischen Interventionstruppen unter dem Oberbefehl des "Kartätschenprinzen" und späteren Kaisers Wilhelm I. mit harter Hand niedergeschlagen.Die Badensche Straße sowie die Bruchsaler, Waghäuseler, Kuppenheimer, Durlacher und Karlsruher Straße erhielten ihre Namen nach den Orten der "preußischen Siege" über die Demokratie.
Seit 2004 erinnert eine von der Firma Wall gesponserte Gedenktafel an diese historischen Ereignisse. Nun ist das Info-Plakat verschwunden und durch eine Werbetafel ersetzt. "Eine peinliche Situation für das Bezirksamt", gesteht Stadtentwicklungsstadtrat Marc Schulte (SPD). Man habe nicht bemerkt, dass das Plakat nicht mehr vorhanden sei.
Die schützende Glasscheibe der Info-Tafel hatte einen Sprung. Regenwasser drang ein und zerstörte das Plakat. Marc Schulte schiebt den Schwarzen Peter dem Stadtmöblierer zu: Wall habe das Bezirksamt über die Vorkommnisse nicht informiert, die Scheibe ersetzt und anschließend, wie bei allen leeren Flächen, Werbung plakatiert.
"Die Kosten für einen Ersatz der historischen Information werden wir Wall aufdrücken. Oder wir suchen andere Quellen", sagt Marc Schulte.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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