Abschied und Neuanfang
Franziskaner von St. Ludwig ziehen sich zurück
Die Franziskaner von St. Ludwig haben sich Ende August aus Wilmersdorf zurückgezogen. 34 Jahre lang haben sie die Pfarrei St. Ludwig betreut. Jetzt wurden die Mönche in einer Messe von Erzbischof Heiner Koch verabschiedet.
Auch Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) nahm an der Abschiedsmesse teil. „Auch als Protestant war ich traurig, als ich im Oktober vergangenen Jahres die Nachricht las, dass sich die Franziskaner aus St. Ludwig zurückziehen würden“, bedauert Naumann. Die Kirchengemeinde St. Ludwig sei für die Katholiken in der City West eine wichtige Gemeinde. Rund 11 000 Katholiken umfasst die Pfarrgemeinde. Über mehr als drei Jahrzehnte hätte der Orden das Gemeindeleben mit starken Predigern und menschenfreundlicher Seelsorge geprägt. „Die Padres haben wichtige Spuren im Bezirk hinterlassen und viele Menschen in unserem Bezirk über Jahre in ihrem Leben begleitet“, sagt der Bürgermeister.
Kein Nachwuchs mehr
Das Kloster musste wegen der starken Überalterung der Mönche aufgeben. Es fehlte an Nachwuchs. Die Zahl der Mönche hat sich in den vergangenen Jahrzehnten halbiert. Seit 1986 lebten vier Franziskanermönche in Wilmersdorf. Zwei von ihnen gehen an andere Orte. Die beiden anderen bleiben in Berlin und ziehen sich in eine Altersruhestätte zurück.
Nachbesetzung bereits im Einsatz
Aber es geht auch nach den Franziskanern in St. Ludwig weiter. Das Erzbistum hat die Pfarrei mit Thomas Pfeifroth als Pfarrer, Heike Jüngling als Gemeindereferentin und dem Jungpriester Thomas Kaiser als Kaplan nachbesetzt. Vom alten Pastoralteam bleiben auch Diakon Mark Teuber und Pastoralreferent Marcel Reuter. Der Charakter eines Neustarts werde außerdem dadurch verstärkt, dass seit dem 1. Januar mit Jacobus Gladziwa ein junger Kirchenmusiker in St. Ludwig wirke, informiert Bruder Damian Bieger auf der Homepage der Franziskaner.
Zusammenlegung
mit zwei anderen Gemeinden
Langfristig wurde entschieden, dass die Gemeinde St. Ludwig, die schon jetzt mit der Albertus-Magnus-Gemeinde in der Nestorstraße 10 verbunden ist, in wenigen Jahren mit der Nachbargemeinde „Maria unter dem Kreuz“ in der Hildegardstraße 3A zusammengelegt wird. Diese künftige Großpfarrei wird dann rund 30 000 Gläubige zählen.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.