Maifest am Rüdi steht im Zeichen der Brunnensanierung
Erste warme Sonnenstrahlen blinzeln über den Rüdesheimer Platz, wecken bei manch einem schon die Hoffnung, auf ein Maifest mit unversehrtem Denkmal. Doch zum traditionellen Spektakel am 3. und 4. Mai, das kann Gerd Stumper mit Bedauern verraten, werden die Gerüste den versehrten Siegfriedbrunnen immer noch umhüllen. "Die Arbeiten kommen zwar kräftig voran. Aber bis zu Eröffnungsparty wird es mit der Fertigstellung nicht ganz klappen", bedauert Stumper.
Als Vorsitzender des Vereins Rüdi-net mag er inzwischen ausgeschieden sein und einem siebenköpfigen Leitungsteam die Aufgaben überlassen haben, aber bei der Spendensammlung rührt er immer noch die Werbetrommel. Denn nachdem der frühere CDU-Baustadtrat und jetzige Bundestagsabgeordnete Klaus-Dieter Gröhler die Sanierungskosten vorstrecken ließ, will Rüdi-net so viel wie möglich zurückzahlen. Derzeitiger Stand: rund 10 000 Euro.
Dass die Herrichtung sich teurer gestaltete als zunächst angenommen, war auch eine Kopfentscheidung. Denn das das derzeitige Haupt des Siegfrieds soll weg. "Dieser Kopf wurde in den 50er-Jahren aufgesetzt", erklärt Stumper. "Mit dem ursprünglichen Exemplar hatte er nur wenig zu tun." Nun soll das finstere, martialische Antlitz also wieder dem milder dreinschauenden Originalentwurf weichen. Das längere Haar wird ebenso wallen wie das des Pferdes. "Ein Graffitischutz kommt auch noch drauf", verpricht der Rüdi-net-Sprecher eine besondere Versiegelung.
Und falls doch wieder jemand meint, nachts die Statue erklimmen zu dürfen, kann er dies zwar tun - wird aber von LED-Lampen erleuchtet und von einer Webcam gefilmt. So freundlich Siegfried bald auch wieder dreinschaut: Ein bisschen Abschreckung braucht es dann doch.
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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