Neuer Lehrpfad erklärt die Eigenarten der Stadtgewächse
Wilmersdorf. Sie erreicht ein Alter von 1000 Jahren, trotzt Dürre und Dreck, gilt als grundsolider Schattenspender im Straßenraum: Die Traubeneiche ist nicht nur Baum des Jahres, sondern auch Pionier am neuen Lehrpfad. Der könnte zu einer neuen Attraktion werden im Bezirk, der ebenso viele Bäume hat wie Bürger.
Es gab Zeiten, da war das Naturerlebnis am Fennsee ein zweifelhaftes Vergnügen. Der schadhafte Wasserfilter sorgte dafür, dass sich das Nass in eine Übel riechende Tunke verwandelte und der Gestank jeden Spaziergang verleidete. Da der defekte Filter aber inzwischen ersetzt und das ökologische Gleichgewicht wieder gegeben ist, kam jetzt die Zeit für eine neue Stätte des Umweltbewusstseins. In jedem Jahr soll am Südufer der jeweilige Baum des Jahres Einzug halten und sich zu jener Traubeneiche gesellen, die Stadtrat Marc Schulte (SPD) am 25. April zum Tag des Baumes ins Erdreich setzte.
Sie ist der Verbote eines Baumlehrpfads, der mit entsprechender Beschilderung über die Eigenschaften der Pflanzen Auskunft gibt. Dass die Traubeneiche eben diesen Namen trägt, rührt laut Schulte vom Wuchs ihrer Früchte her. Sie sitzen derart gehäuft an den Ästen, dass der Vergleich mit Trauben nahe liegt. Verglichen mit anderen heimischen Gewächsen gilt sie als recht wärmeliebend. Das Holz: besonders hart und langlebig. Die Eicheln: bis heute ein beliebtes Futter in der Schweinemast. Und die Höhe von bis zu 40 Metern sorgt für eine stattliche Erscheinung. 5339 Exemplare - so viele Traubeneichen gibt es nach Schultes Kenntnis allein im Bezirk. "Sie hat sich als Straßenbaum sehr gut bewährt, weil sie auch bei hohen Temperaturen mit wenig Wasser auskommt und auch ansonsten sehr robust ist."
Ein pflegeleichter Erstling für den Lehrpfad. Aber ob die Nachfolger ebenso genügsam sind? Nur in Fällen, wenn sehr exotische Arten den Titel "Baum des Jahres" tragen sollten, werde man sich überlegen, ob eine Pflanzung auf Wilmersdorfer Boden Sinn macht, meint der Stadtrat. Jedenfalls gilt das Erdreich am Fennsee als nährstoffreicher Untergrund. Vor allem bietet er die Möglichkeit, je nach Vorlieben des Gewächses eine feuchtere Stelle auszusuchen oder eine trockene. Die neu gepflanzte Traubeneiche jedenfalls genießt wie alle anderen Jungbäume in den ersten Jahren eine besondere Pflege seitens des Grünflächenamts. Und wenn sie die Empfindlichkeit der Jugend überwindet, wird die Traubeneiche vom Fennsee sich selbst zu helfen wissen - womöglich viele hundert Jahre lang.
Thomas Schubert / tsc
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