Neuer Lehrpfad erklärt die Eigenarten der Stadtgewächse

Gut angewachsen: Stadtrat Marc Schulte besuchte beim aktuellen Kiezspaziergang jene Eiche, die er zum Tag des Baumes gepflanzt hat. | Foto: Schubert
  • Gut angewachsen: Stadtrat Marc Schulte besuchte beim aktuellen Kiezspaziergang jene Eiche, die er zum Tag des Baumes gepflanzt hat.
  • Foto: Schubert
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Wilmersdorf. Sie erreicht ein Alter von 1000 Jahren, trotzt Dürre und Dreck, gilt als grundsolider Schattenspender im Straßenraum: Die Traubeneiche ist nicht nur Baum des Jahres, sondern auch Pionier am neuen Lehrpfad. Der könnte zu einer neuen Attraktion werden im Bezirk, der ebenso viele Bäume hat wie Bürger.

Es gab Zeiten, da war das Naturerlebnis am Fennsee ein zweifelhaftes Vergnügen. Der schadhafte Wasserfilter sorgte dafür, dass sich das Nass in eine Übel riechende Tunke verwandelte und der Gestank jeden Spaziergang verleidete. Da der defekte Filter aber inzwischen ersetzt und das ökologische Gleichgewicht wieder gegeben ist, kam jetzt die Zeit für eine neue Stätte des Umweltbewusstseins. In jedem Jahr soll am Südufer der jeweilige Baum des Jahres Einzug halten und sich zu jener Traubeneiche gesellen, die Stadtrat Marc Schulte (SPD) am 25. April zum Tag des Baumes ins Erdreich setzte.

Sie ist der Verbote eines Baumlehrpfads, der mit entsprechender Beschilderung über die Eigenschaften der Pflanzen Auskunft gibt. Dass die Traubeneiche eben diesen Namen trägt, rührt laut Schulte vom Wuchs ihrer Früchte her. Sie sitzen derart gehäuft an den Ästen, dass der Vergleich mit Trauben nahe liegt. Verglichen mit anderen heimischen Gewächsen gilt sie als recht wärmeliebend. Das Holz: besonders hart und langlebig. Die Eicheln: bis heute ein beliebtes Futter in der Schweinemast. Und die Höhe von bis zu 40 Metern sorgt für eine stattliche Erscheinung. 5339 Exemplare - so viele Traubeneichen gibt es nach Schultes Kenntnis allein im Bezirk. "Sie hat sich als Straßenbaum sehr gut bewährt, weil sie auch bei hohen Temperaturen mit wenig Wasser auskommt und auch ansonsten sehr robust ist."

Ein pflegeleichter Erstling für den Lehrpfad. Aber ob die Nachfolger ebenso genügsam sind? Nur in Fällen, wenn sehr exotische Arten den Titel "Baum des Jahres" tragen sollten, werde man sich überlegen, ob eine Pflanzung auf Wilmersdorfer Boden Sinn macht, meint der Stadtrat. Jedenfalls gilt das Erdreich am Fennsee als nährstoffreicher Untergrund. Vor allem bietet er die Möglichkeit, je nach Vorlieben des Gewächses eine feuchtere Stelle auszusuchen oder eine trockene. Die neu gepflanzte Traubeneiche jedenfalls genießt wie alle anderen Jungbäume in den ersten Jahren eine besondere Pflege seitens des Grünflächenamts. Und wenn sie die Empfindlichkeit der Jugend überwindet, wird die Traubeneiche vom Fennsee sich selbst zu helfen wissen - womöglich viele hundert Jahre lang.

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 168× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 490× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 459× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 892× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.