Wärmestube feiert Geburtstag
Seit 30 Jahren ein Ort der Nächstenliebe
Die Wärmestube der Caritas am Bundesplatz ist wie immer gut besucht. Am Nachmittag des 12. Dezember ist es besonders voll. Denn neben den vielen Menschen, die sich hier bei einem warmen Essen aufwärmen wollen, ist auch Polit-Prominenz gekommen. Grund ist ein Jubiläum. Die Einrichtung an der Ecke Tübinger Straße öffnet in diesem Dezember zum 30. Mal ihre Türen für bedürftige Menschen.
Seit 1992 bietet die Caritas-Wärmestube in der kalten Jahreszeit zwischen dem 1. Dezember und dem 31. März einen Ort zum Aufwärmen und zum zwischenmenschlichen Austausch. Zum Jubiläum wurde ein weihnachtliches Essen mit Hirschgulasch, Rotkohl und Klößen serviert. Mit dabei war auch der Songwriter Florian Künstler, der selbst harte Zeiten erlebt hat und lange als Straßenmusiker unterwegs war, sowie Vertreter der katholischen Kirche und der Caritas. Auch Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) ließ es sich nicht nehmen, überbrachte ihre Glückwünsche und nahm sich Zeit für das eine oder andere persönliche Gespräch mit den Bedürftigen.
Ehrenamtliche arbeiten mit
Die Wärmestube am Bundesplatz wurde 1992 ursprünglich von Mitarbeitern aus dem Caritas-Haus an der Tübinger Straße gegründet. Sie wollten sich neben ihrer eigentlichen Tätigkeit ehrenamtlich für Menschen in der kalten Jahreszeit engagieren. Heute sind ganz verschiedene Ehrenamtliche in der Wärmestube aktiv. Auch Schüler und Studenten helfen gern und kümmern sich um die Bedürftigen.
Rat holen, spielen, Zeit gemeinsam verbringen
Die Wärmestube ist viel mehr als nur ein Ort zum Aufwärmen. Die Ehrenamtlichen haben stets ein offenes Ohr für Probleme und Bedürfnisse hilfesuchender Menschen. Sie können sich vom Buffet kostenlos mit Kaffee, Tee und belegten Broten bedienen. Sie können auch Zeitung lesen, Karten oder Gesellschaftsspiele spielen, sich den einen oder anderen Rat holen oder sich einfach unterhalten. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie wohnungslos sind oder ob sie nur eine kleine Rente zum Leben haben. In der Wärmestube werden auch gespendete Kleidung und Schlafsäcke ausgegeben.
Bis zu 100 Frauen und Männer kommen täglich her. Und die Gästezahlen steigen. Inzwischen habe sich auch das Klientel geändert, sagt Angelika Kaljic, Koordinatorin für die Wärmestube. „Es kommen zunehmend auch Frauen und Jüngere.“ Leider seien Einrichtungen wie die Wärmestube noch lange nicht unnötig, so Kaljic. Im Gegenteil, sie würden mehr denn je gebraucht und das nicht nur im Winter.
Die Caritas-Wärmestube ist auch einer der Orte, die sich in diesem Winter im Berliner "Netzwerk der Wärme" einbringen. Geöffnet ist sie montags bis freitags von 15 bis 18 Uhr.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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