Neue Nachbarn kommen
Senat zieht in Wilmersdorf zwei Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge hoch
In Wilmersdorf werden zwei neue Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge (MUF) gebaut: eine im Schatten des Wilmersdorfer Stadtbads I, eine neben dem Kuratorium für Wohnen im Alter (KWA) in der Fritz-Wildung-Straße. Insgesamt können dort 360 Menschen untergebracht werden.
In Berlin wurden im Zuge der steigenden Zahlen Geflüchteter im Jahr 2015 erst das Tempohome-Programm und 2017 das MUF-Programm aufgelegt, um die Notunterbringungen auflösen zu können. Da der Bedarf durch den regulären Wohnungsmarkt nicht abgedeckt werden kann, ist die Fortführung des MUF-Programms unverzichtbar. Der Bau einer Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 200 Geflüchtete auf einer nicht betriebsnotwendigen Grundstücksteilfläche des Stadtbades Wilmersdorf I an der Brabanter Straße 10 stünde deshalb ebenso im öffentlichen Interesse wie die perspektivische Nutzung als allgemeiner Wohnraum, sagt der Senat. Das Land rechnet mit 14 Millionen Euro Baukosten für das Gebäude an diesem Standort. Das fast 4000 Quadratmeter große Teilgrundstück, das Spaziergängern als Grünfläche diente, hat es von der BBB Infrastruktur GmbH – eine Schwestergesellschaft der Berliner Bäderbetriebe – erworben. Die Rodungsarbeiten haben am 18. Februar begonnen, mit dem Bau soll im Sommer gestartet werden. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2021 vorgesehen. Die Anwohner haben am Sonnabend, 29. Februar, von 11 bis 14 Uhr die Gelegenheit, sich im Marie-Curie-Gymnasium, Weimarische Straße 21, über das Bauprojekt zu informieren.
Ein bisschen verzögert wird auch das neue MUF in der Fritz-Wildung-Straße, direkt neben KWA, fertig. Der Baubeginn ist für den Winter dieses Jahres geplant, im Spätsommer 2021 sollen die ersten der 160 Bewohner einziehen. Ihre Nachbarn erhalten am Sonnabend, 14. März, von 15 bis 18 Uhr Einsicht in das Bauvorhaben. Der Ort wird noch bekannt gegeben.
Infoveranstaltungen geplant
Die Infoveranstaltungen werden vom Bezirksamt in Kooperation mit dem „Mobilen Beratungsteam für Demokratieentwicklung“ der Stiftung SPI angeboten. Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD): „Die menschenwürdige Unterbringung von zu uns geflohenen Menschen ist nach wie vor eine Aufgabe, der wir uns stellen. Wir begrüßen daher den Bau der beiden Unterkünfte, zumal sie nach einigen Jahren Betrieb in den normalen Wohnungsmarkt überführt und der Gesamtbevölkerung Berlins zur Verfügung gestellt werden.“
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
3 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.