1. FC Wilmersdorf spielt starke Hinrunde

Der 1. FC Wilmersdorf (rot-schwarz) - hier beim 1:1 gegen den CFC Hertha 06 - hat in der Berlin-Liga eine überraschend gute Hinrunde gespielt. | Foto: Nittel
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Wilmersdorf. Das hätten wohl nur die größten Optimisten für möglich gehalten: Die Fußballer vom 1. FC Wilmersdorf, die mit einer neu formierten Mannschaft in die Saison der Berlin-Liga gegangen waren, haben eine überragend gute Hinrunde in Berlins höchster Spielklasse absolviert.

Mit sechs Siegen, vier Remis und sieben Niederlagen belegen die Wilmersdorfer Rang zehn. Der Abstand zum ersten Abstiegsrang beträgt sechs Zähler. "Dass wir zum jetzigen Zeitpunkt bereits 22 Punkte auf unserem Konto haben, finde ich sensationell", freut sich Trainer Michael Michels, dem ein großes Lob gebührt: Immerhin musste der Coach den Abgang von zehn Stammkräften kompensieren. Und Michels hat es geschafft, aus den vielen Neuzugängen, die bis zum Sommer nahezu alle noch nie auf diesem Niveau gespielt hatten, ein Team zu formen, das nicht nur konkurrenzfähig, sondern auf dem besten Weg ist, das erklärte Saisonziel, den Klassenerhalt zu erreichen. "Mit dieser Punktezahl zum jetzigen Zeitpunkt hat niemand gerechnet."

Michels glaubt, dass vier Spiele in der Hinrunde maßgeblich dazu beigetragen haben, dass die Mannschaft diesen Tabellenplatz nach der Hälfte der Saison erreichen konnte. Zwar wurden diese vier Spiele allesamt verloren - die Auswirkungen auf die junge Truppe waren aber gänzlich verschieden: In den Spielen beim Tabellenletzten SC Gatow (2:4) und beim SV Empor (1:5) bot der 1. FC erschreckend schwache Vorstellungen. "Ich denke, dass waren Partien, die dazu beigetragen haben, dass die Mannschaft aufgewacht ist und verstanden hat, dass es so nicht geht." Und dann gab es noch zwei Spiele gegen Tennis Borussia (0:2) und den SV Tasmania (1:2), die Topteams der Berlin-Liga, in denen der 1. FC - so Michels - super Leistungen abgeliefert hätte. "Die ersten Partien zum Saisonstart waren ein wenig schleppend. Aber speziell nach den Spielen gegen TeBe und Tasmania hat man gesehen, dass die Mannschaft nicht nur fußballerisch, sondern auch zwischenmenschlich zusammengewachsen ist."

Die Trainingsbeteiligung liegt bei rund 20 Spielern. Das war in Wilmersdorf auch schon mal anders. "Die Jungs sind fleißig und versuchen, unsere taktischen Anweisungen zu 100 Prozent umzusetzen. Das Zusammenspiel zwischen Trainer und Mannschaft läuft super. Und auch innerhalb der Truppe ist die Stimmung sehr gut. Das gefällt mir." Mit Kapitän Tanju Demirkol und Stürmer Efräim Gakpeto, der mit sieben Treffern Toptorjäger bei den Wilmersdorfern ist, hätten sich zudem zwei Spieler, die schon länger das rot-schwarze Trikot tragen, zu Leistungsträgern entwickelt, die das junge Team stützen und mitziehen. Darüber hinaus freut sich Michels besonders über die Leistungen von Maurice Mischer, der als Abwehrchef zu einer festen Größe geworden ist. Und auch Neuzugang Murat Alan, der von Brandenburg 03 kam, habe "fußballerisch und menschlich eingeschlagen wie eine Bombe".

Michels ist aber realistisch genug, um zu wissen, dass der Klassenerhalt noch lange nicht in trockenen Tüchern ist: "Die anderen schlafen nicht. Und viele Klubs aus dem Tabellenkeller werden im Winter bestimmt noch einmal aufrüsten. Deshalb müssen wir weiterhin hellwach sein, uns im Winter super vorbereiten, hart an uns arbeiten und bereit sein, in jedem Spiel an die Leistungsgrenze zu gehen. Dann kann es mit dem Klassenerhalt klappen."

Michael Nittel / min
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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